Man muss dran bleiben

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privee1234 Avatar

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Schon der Klappentext von „Die drei Leben der Cate Kay“ hat mich sofort angesprochen: eine berühmte Autorin, deren Identität niemand kennt, drei Namen, drei Leben – und irgendwo dazwischen ein gut verstecktes Geheimnis. Beim Lesen habe ich schnell gemerkt, dass der Roman mehr ist als nur eine glamouröse Hollywood-Geschichte.

Wir begleiten Anne Marie, die später zu Cass Ford und schließlich zu Cate Kay wird. Besonders gut hat mir gefallen, wie klar die drei Lebensabschnitte voneinander getrennt sind und sich trotzdem wie ein stimmiges Ganzes anfühlen. Jede Identität bringt neue Chancen, aber eben auch neue Lügen und Verletzungen mit sich. Vor allem die Themen Freundschaft, Schuld und der Preis eines Neuanfangs bleiben beim Lesen hängen.

Der Erzählstil ist angenehm flüssig, stellenweise richtig mitreißend, und ich wollte immer „nur noch ein Kapitel“ lesen. Mir hat gefallen, dass die Geschichte wie ein Memoir aufgebaut ist und zwischendurch auch andere Stimmen zu Wort kommen – das gibt dem Ganzen Tiefe und macht Cate/Anne/Cass sehr greifbar. Gleichzeitig ist der Ton eher ruhig und nachdenklich; wer permanente Schockeffekte oder großen Hollywood-Kitsch erwartet, wird hier eher eine leise, emotionale und sehr menschliche Geschichte finden.

Ein kleiner Kritikpunkt: An einigen Stellen hätte ich mir noch etwas mehr Tempo bzw. Zuspitzung gewünscht, vor allem im Mittelteil. Trotzdem blieb ich emotional immer nah an der Figur und wollte unbedingt wissen, wie viel Wahrheit Cate am Ende wirklich zulässt.