Unspektakulär

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„Die drei Leben der Cate Kay“ von Kate Fagan erzählt die Geschichte einer Frau, die immer wieder in neue Leben flieht und dabei ihren Lebensentscheidungen in der Vergangenheit doch nie entkommen kann. Aus Anne Marie Callahan wird Cass Ford, später schließlich die weltberühmte Bestsellerautorin Cate Kay.

Die Idee, eine gefeierte, aber anonyme Schriftstellerin ihre eigene Geschichte erzählen zu lassen, fand ich spannend. Auch der Erzählstil ist angenehm flüssig, und die Übersetzung von Claudia Voit liest sich ebenso stimmig. Dennoch konnte mich der Roman nicht vollständig fesseln. Nach einem starken Beginn verliert die Handlung zunehmend an Tempo – einige Passagen wirkten auf mich zu langatmig und ich habe mich teilweise gefragt, warum diese Geschichte eigentlich erzählenswert sein soll.

Obwohl das Buch Themen wie Schuld, Identität, Queerness und Neuanfang aufgreift, fehlte mir fast bis zum Schluss die emotionale Tiefe, um wirklich mit Cate mitzufiebern. Das hat der Roman erst am Schluss noch geschafft. Insgesamt war es für mich also ein solider, gut lesbarer Roman über die die Frage, ob man die eigene Geschichte je wirklich hinter sich lassen kann – für mich aber ohne den erhofften Sog.