Vielschichtig und authentisch

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melwot Avatar

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Das Buch hat meine Erwartungen voll und ganz erfüllt. Besonders gelungen fand ich die Erzählstruktur: In kurzen, prägnanten Kapiteln werden Erinnerungen einer bekannten Autorin geschildert, deren wahre Identität lange Zeit im Dunkeln lag.

Der Schreibstil liest sich angenehm und flüssig, sodass man schnell in die Geschichte hineingezogen wird. Die einzelnen Abschnitte sind sehr abwechslungsreich gestaltet – mal spricht die Autorin selbst, wobei sie je nach Lebensphase unter unterschiedlichen Namen auftritt, mal kommen andere Personen zu Wort. Zwischendurch finden sich immer wieder Auszüge aus ihren eigenen Texten, was dem Ganzen eine spannende, literarische Tiefe verleiht.

Die Beziehungen zwischen Annie und Cass sowie Amanda und Ryan haben mir gut gefallen. Sie wirken authentisch, manchmal auch brüchig, aber immer ehrlich. Besonders die kleinen Macken und Eigenheiten der Figuren machen sie greifbar und sympathisch.

Wenn ich etwas kritisieren müsste, dann vielleicht, dass manche Passagen emotional etwas zurückhaltend bleiben – da hätte ich mir stellenweise mehr Intensität gewünscht. Trotzdem hat mich das Buch sehr überzeugt. Ich empfehle es allen, die gerne Geschichten über komplexe Freundschaften und Bindungen lesen, bei denen die Figuren im Mittelpunkt stehen.