Die drei Leben der Tomomi Ishikawa

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
ekna Avatar

Von

Ben Constable erhält von seiner Freundin Tomomi Ishikawa einen Abschiedsbrief, in dem sie ihren Selbstmord ankündigt. Sie hinterlässt ihm ihren Laptop, der der Beginn einer Schnitzeljagd ist, die ihn durch Paris und New York führt. Während seiner Schatzsuche enthüllt er immer mehr grausige Einzelheiten aus dem Leben Tomomis. Doch was ist Wahrheit, was Fiktion? Und ist Tomomi wirklich tot?

Ich muss sagen, dass mich die Leseprobe echt begeistern konnte, doch nun nachdem ich das Buch gelesen habe, lässt es mich mit einem zwiespältigem Gefühl zurück. Zu einem hat mir die „Schnitzeljagd“, die Ben Costable durch Paris und New York streifen lässt außerordentlich gut gefallen. Mir gefielen die Beschreibungen der Städte, insbesondere die wunderschönen, geheimen Orte von Paris, so dass ich immer das Gefühl hatte an der Seite von Ben die Schauplätze zu erkundigen. Auf der anderen Seite konnte mich die Geschichte um Tomomis Verschwinden nicht so richtig packen. Auch ist mir vieles an Bens Verhalten sehr suspekt und unlogisch vorgekommen. Wie zum Beispiel seine Reaktion auf das Verschwinden Tomomis und den in ihrem Brief angekündigten Selbstmord. Aber auch auf die haarsträubenden Geschichten, welche er in Tomomis Notizbüchern zu lesen bekommt, die er während seiner Schatzsuche findet und nie hinterfragt. Alles wirkt auf mich auch nach dem Lesen immer noch wirr und sehr mystisch... Aber auch die Charaktere blieben ziemlich blass. Über Ben Constable erfährt man eigentlich so gut wie gar nichts, obwohl das Buch aus seiner Sicht geschrieben ist und der Leser ständig an seiner Seite ist. Auch Tomomi, die der Leser fast nur aus Bens Sicht kennenlernt blieb unnahbar. Am Ende bleiben viele Fragen offen, so dass der Leser sehr nachdenklich zurückbleibt.