Die Lügen und Wahrheiten der Tomomi Ishikawa.

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Wer ist Tomomi Ishikawa wirklich? Was ist Fiktion und was die Realität?
Diese Fragen muss sich ihr guter Freund Ben Constable stellen, nachdem Tomomi, auch genannt Butterfly, Ben nach ihrem Selbstmord mit nichts als einem Abschiedsbrief zurücklässt.
Dieser Brief ist jedoch kein Abschluss, sondern der Anfang einer ganz speziellen Jagd durch Paris, New York und zu Tomomis Vergangenheit.
Ben begibt sich zusammen mit Cat, seinem imaginärem Kater auf eine verwirrende, spannende und gleichzeitig faszinierende Reise, die manches Mal mehr Fragen aufwirft als beantwortet.

Meine Meinung:
Besonders hervorheben muss man bei diesem Buch eindeutig den Stil und die detaillierte Erzählweise.
Einerseits lesen wir die Briefe und Hinweise, die Butterfly für Ben hinterlassen hat und anderseits wird aus Bens Sicht geschildert.
Die Dinge, die wir von Tomomi erfahren sind kursiv und sehr anspruchsvoll, auch irgendwie poetisch geschrieben. Sie sind zeitweise verwirrend, anderseits will man sich in ihren Wörtern verlieren und jedes davon in sich aufsaugen.
Während wir mit Ben auf der Suche nach neuen Spuren sind lernen wir die besuchten Orte und Städte sehr genau kennen. Der Autor scheint zu wollen, dass man ein detailreiches Bild von Augen hat und diese Reise intensiv miterlebt.

Die Figuren sind allesamt sehr facettenreich und alle auf ihre eigene Art und Weise besonders und erwähnenswert. Ganz gleich ob die Personen nur kurz auftauchen oder die ganze Zeit im Vordergrund stehen, haben sie alle eins gemeinsam: Sie sind sehr gelungen und bleiben einem im Gedächtnis.
Extrem interessant finde ich, dass Autor und Protagonist identische Namen haben, was es zeitgleich schwieriger macht zwischen Realität und Fiktion zu unterscheiden.
Viel mehr möchte ich gar nicht mehr sagen. Man sollte sich von diesem Buch selbst ein Bild machen und vielleicht mal in die Leseprobe reinlesen, da es obwohl es ein „Jugendbuch“ ist, meiner Meinung nach vielleicht sogar eher für Leute die 20 und älter sind geeignet ist.

Fazit: Dieses Buch fordert, während es dem Leser extrem viel gibt. Wer mal wieder mehr möchte als ein Buch einfach nur so „wegzulesen“, ist hier an der richtigen Adresse. Die Geschichte schreit regelrecht danach, dass man den Kopf einschaltet und verwöhnt einen währenddessen mit einer wunderbaren Sprachatmosphäre.