Es lässt mich etwas ratlos zurück

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ladybug Avatar

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Auf dieses Buch habe ich mich wirklich rießig gefreut. Ich fand das Cover sehr schön, denn obwohl es sehr schlicht gehalten ist, erzählt es bereits eine eigene Geschichte und ist einfach nur schön anzusehen. Auch der Klappentext machte mich neugierig und ließ mich ein wenig auf eine verrückte Detektivgeschichte hoffen.

Nun habe ich "Die drei Leben der Tomomi Ishikawa" gelesen und bin etwas ratlos. Auf der einen Seite ist das Buch wunderbar verrückt und einfallsreich aber auf der anderen Seite hat mir da doch etwas gefehlt. Für mich wirkt die Geschichte nun nach dem Lesen ein wenig unbeendet, irgendetwas hätte da doch noch kommen sollen.

Es geht um Benjamin Constable, ja der gleiche Name wie der Autor, und um die titelgebende Freundin Tomomi Ishikawa. Benjamin möchte ein Buch schreiben, seine Idee scheint allerdings reichlich fad und inspirationslos, so zumindest scheint es Tomomi zu bewerten. Und just findet Benjamin einen Abschiedsbrief von Tomomi, die sich das Leben nehmen will und ihm mit einem vererbten Laptop ein letztes Geschenk machen möchte. Auf diesem Laptop und in unzähligen Briefen und Notizheften findet Benjamin Hinweise auf ein anderes Leben seiner Freundin. Hat er sie überhaupt gekannt? War sie gar eine Mörderin? Und ist sie nun tatsächlich tot oder spielt sie mit ihm?

Der Roman lässt sich wirklich gut lesen, es gibt Dialoge, Briefe, Inschriften und Notizbücher. Auch einfache Erzählung nutzt der Autor, alles wird ein wenig durcheinander geworfen. Die Personen, von denen man nie weiß wie viel der realen Welt sie in sich haben, sind interessant und facettenreich. Benjamin wirkt manchmal etwas langsam, aber er ist durchaus ein netter Kerl, eben einfach ein wenig verschlafen. Aber die Spannung fehlt ein wenig, natürlich werden immer wieder neue Elemente in die Schnitzeljagd geworfen, aber durch deren allenfalls nebulöse Aufklärung kommt keine rechte Spannung auf. Die Geschichte plätschert bis zum Finale vor sich hin und selbst am Ende verbleibt der Autor in Andeutungen und klärt uns nicht wirklich über die Tatsachen auf.

Mein Fazit: Ein Buch, das ich gerne gelesen habe und das auch durchaus Spaß macht. Aber es ist eben ein ganz anderes Buch, man darf keine große Spannung erwarten und sollte kein Problem mit offenen Geschichten haben. Trotzdem war es aber ein gutes Buch, es lässt mich hier als Leser nur eben ratlos zurück...