Schnitzeljagd einer Depressiven

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thelastfairy Avatar

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Schon durch den Leseeindruck bekam man ja einen guten Eindruck was einen erwarten könnte. Meine Erwartung wurden größtenteils erfüllt. Es ist einfach mal ein ganz anderes Lesegefühl gewesen, da man bei Tomomi oder auch genannt Butterfly sich nie so sicher sein konnte, was einem erwartet. Der arme Ben Constable wird nach einem Abschiedsbrief von Butterfly, in der sie ihren Tod verkündet, zu allen unmöglichen Ecken in Paris und auch in New York gescheucht. Was in dazu bewegte sind Hinweise, die er auf dem Laptop von Butterfly gefunden hat. Mit jedem gefundenen Ziel, gibt sie Erinnerungen aus ihrer Vergangenheit preis. Nur sind es wirklich Erinnerungen oder sind es nur Hirngespinste einer depressiven Person? Denn man bekommt im Laufe des Buches den Eindruck, das Tomomi außer Ben Constable, keine Freunde zu haben scheint. Wieso ist nicht ersichtlich.
Es ist aber faszinierend, Paris oder auch New York mit den Augen einer Rumtreiberin zu sehen. Sie beschreibt nämlich nicht die angesehenen Orte wie den Eiffelturm oder die Freiheitsstatue, sondern die kleinen verwinkelten Ecken, dem niemand Beachtung schenkt. Beschreibt Situationen, die nicht jedem widerfährt und erzählt persönliche Ansichten so lebendig, dass man ihr sofort Glauben schenken mag. Ben folgt einer Spur aus Tagebüchern, die Butterfly ihm hinterlassen hat und kommt irgendwann an einem Punkt, den man erwartet hat oder auch nicht.
Ich für meinen Teil fand es gut geschrieben. Eine Geschichte, die man nicht alle Tage in den Läden findet. Ich hätte auch ein paar Dinge anders gemacht, vor allem, weil man irgendwann das Gefühl hatte, dass die ganze Suche schneller wird, die Hinweise zu leicht gefunden werden. Das hätte man vielleicht etwas anders gestalten können. Vielleicht ein paar Seiten mehr?! Hätte ich bestimmt auch gelesen und hätte dem ganzen vielleicht noch etwas mehr Tiefe gegeben. Aber alles in allem eine gute Geschichte.