Schräg, aber etwas blutleer

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Die Leseprobe fand ich schon nicht leicht zu lesen. Trotzdem war ich sehr gespannt auf den Roman von Benjamin Constable: Die drei Leben der Tomomi Ishikawa. Die Geschichte ist interessant. Tomomi Ishikawa teilt ihrem Freund Benjamin Constable mit, dass sie sich umgebracht hat und ihm ihren Computer und ihren Lieblingsstift vererbt. Auf dem Computer befinden sich Hinweise für Ben, der gleichsam wie bei einer Schnitzeljagd zuerst durch Paris und später durch New York irrt, um mehr über das Leben seiner Freundin Tomomi zu erfahren. Ben fragt sich, ob er das Mädchen überhaupt richtig gekannt hat, denn einiges deutet darauf hin, dass sie eine kaltblütige Serienmörderin war.
Die Story entwickelt sich eher zäh und hat anfangs auch einige Längen. Die geheimnisvollen Emails die Ben von Tomomi erhält sind manchmal etwas verschnörkelt und zu tiefgründig. Spannung kommt da kaum auf.
Im Laufe des Buches gewinnt die Geschichte jedoch zunehmend an Fahrt und das Finale lässt den Leser sogar kurzfristig mitfiebern.
Die Figuren Ben und Tomomi finde ich etwas blass. Ben zeigt eigentlich immer die gleichen Verhaltensmuster, Tomomis Verhalten ist zum Schluss nicht wirklich überzeugend.
Was mir wirklich gut gefallen hat, sind die Ortsbeschreibungen von Paris und New York. Die sind atmosphärisch sehr gut gelungen. Man streift förmlich mit durch die Straßen der beiden Metropolen.
Insgesamt muss ich sagen, dass mich der Roman von Benjamin Constable doch etwas enttäuscht hat. Man hätte einiges spannender gestalten können an dieser schön-schrägen Geschichte. Dennoch muss man sagen, dass es sich durchaus lohnt, das Buch zu lesen, da es sich schon von der Mainstream-Masse der Bücher abhebt . Ein flüssigerer Schreib-Stil wäre allerdings angenehm gewesen. Den weissgrundigen Umschlag hätte man auch besser durch einen strapazierfähigeren bunten ersetzt.