Spannend, atmosphärisch und magisch mit sympatischen Charakteren und gelungenen Bösewichten

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Conrad muss mit seiner Freundin Vicky bei Mathelehrer Drachenbaum nachsitzen. Bei der brütenden Hitze hocken sie im Klassenzimmer vor ihren Aufgaben während Drachenbaum es sich wahrscheinlich vor einem riesigen Eisbecher gutgehen lässt. Also überredet die aufmüpfige Vicky Conrad zu einem Ausflug an den Badesee. Conrads Schwester Mila gesellt sich zwangsweise dazu. Als die drei Kinder beim Baden unter Wasser gezogen werden, landen sie in einer ihnen unbekannten Welt: Algravia. Hier gibt es Trolle, sprechende Bäume, leuchtende Lunies und den bösen Zauberer Rabenhorst. Als die Drei zu Fia Feu in die Mühle kommen, erfahren sie von Zauberkater Kasimir, dass sie die drei auserwählten Magier sein sollen, die die 3 stärksten Zauberstäbe aus den magischen Labyrinth holen sollen bevor dies dem bösen Zauberer gelingt und Algravia damit dem Untergang geweiht ist.

Wenn euch Cover und Titel jetzt irgendwie bekannt vorkommen, dann kennt ihr sicher das Kinderspiel des Jahres 2009: "Das magische Labyrinth" von Dreimagier (Schmidtspiele). In den Jahren danach sind noch weitere tolle Kinderspiele erschienen, die um diese Zauberwelt entstanden sind. Insgesamt die perfekten Voraussetzungen um eine Kinderbuchserie zu den Brettspielen zu entwerfen. Den Anfang macht "Das magische Labyrinth". Und in der Tat kann man hier die Parallelen zum Spiel ziehen. Wie die Spieler müssen die Kinder Symbole im Labyrinth finden. Man findet also Elemente des Spiels in der Geschichte wieder. Des weiteren erkennt man auch die Illustrationen des Spiels im Buch wieder, natürlich sind es mehr und auch die Charaktere sind zahlreicher.

Matthias von Bornstädt ist es gelungen, die Idee, die dem Brettspiel zu Grunde liegt, in eine spannende Geschichte mit sympathischen Charakteren und gelungenen Bösewichten zu verarbeiten. Die Geschichte ist spannend, atmosphärisch und magisch. Mein großer Räuber (7) hat ständig gerufen: "Noch ein Kapitel!". Und das Tolle an dem Buch ist, dass ich als erwachsener Vorleser genauso wissen wollte, wie es weitergeht. Wir waren uns in den letzten Tagen beide sehr einig, dass wir ein frühes Abendessen und möglichst schnelles Zubettgehen wollten, damit wir möglichst viel in der Geschichte weiterlesen konnten.

Die Charaktere der Kinder sind sehr unterschiedlich. Während Vicky mutig und forsch, oft vorlaut und frech ist, hat Conrad eher ein bedachteres Wesen. Er denkt nach und wägt ab, beobachtet. Mila die bleiche Bücherratte, vergräbt sich am liebsten in ihrem Zimmer in Büchern. Sie beschäftigt sich gerne mit Bäumen und Pflanzen, was sich auch im Zauberwald bemerkbar macht. Sie ist ein sehr ruhiger und schüchterner Charakter, der allerdings im Laufe der Geschichte an Selbstvertrauen gewinnt. Die drei Kinder ergänzen sich im Abenteuer perfekt und so hat jeder seine Stärken, die er im gemeinsamen Abenteuer ausspielen kann. Auch die magischen Wesen sind liebevoll ausgestaltet. Da wäre Fia Feu, die nette ältere Hexendame in der Mühle, die Cafebesucher, Kater Kasimir, die Lunies. Die sprechenden Bäume fand ich auch besonders toll. Vor allem die langgezogenen Wörter haben meinen Sohn begeistert. Ich könnte euch jetzt noch ein ganze Weile hier vorschwärmen, aber am besten ist, ihr lest es selbst! Unbedingte Empfehlung!