Eher durchschnittlich

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Eigentlich hatte ich gedacht, dass der Krimi „Die Einladung - Mord nur für geladene Gäste“ von Kelly Mullen mich total begeistern würde. Erinnert mich der Klappentext doch tatsächlich an meine geliebten Agatha-Christie-Romane und war auch die Gestaltung des Covers für mich total ansprechend, so wurde ich doch von diesem Cozy-Crime ziemlich enttäuscht.
Die Story ist eigentlich gut: Rosemary Maclaine, genannt Mimi, wird von ihrer steinreichen Nachbarin Jane zu einer Party mit Auktion eingeladen. Die Einladung deutet an, dass Jane irgendetwas aus Mimis Vergangenheit weiß, mit dem sie Mimi erpressen kann. Mimi mobilisiert ihre Enkelin Addie, die gerade von ihrem Freund getrennt lebt und der ihr ihre Geschäftsidee für ein Escape-Game gestohlen hat, sie zu der Einladung zu begleiten.
Beide treffen auf eine buntgemischte Gästeschar und Mimi gewinnt rasch den Eindruck, dass alle, inklusive der Bediensteten des Haushalts, etwas zu verbergen haben. Als Janes Anwesen aufgrund eines Schneesturms von der Außenwelt abgeschnitten wird und man die Gastgeberin ermordet auffindet, beginnen Mimi und Addie damit herauszufinden, wer die bei allen unbeliebte Jane getötet haben könnte. Als dann weitere Morde geschehen und auch auf Mimi ein Anschlag verübt wird, spitzt sich die Lage langsam zu.
Ich glaube, die Autorin hat sich für ihren Krimi einfach zu viel vorgenommen. Die Parallelen zu Agatha-Christie-Büchern ist einfach zu gewollt. Wenn sie sich nur auf den Kriminalfall konzentriert hätte, hätte das Buch m.E. auch noch ganz gut gelingen können. Aber das Mimi durch die Zusammenarbeit mit ihrer Enkelin Addie auch noch ihr ganzes kompliziertes Verhältnis zueinander wieder geradebiegt und sogar Mimis Vergehen, weshalb sie von Jane erpresst wurde, von ihrer Enkelin großherzig abgesegnet wird, ist mir einfach zu viel. Auch der von Mimi inszenierte „Showdown“ konnte mich nicht so richtig begeistern, da viele Geschichten und Handlungsmotive der anderen Gäste mich nicht überzeugt haben und konstruiert erschienen.
Leider war der Krimi für mich daher eher nur Mittelmaß, was Freunde des Cozy-Crime-Genres sicherlich anders sehen werden. Vielleicht waren meine Erwartungen aber auch einfach zu hoch.