Krimi mit EscapeRoom-Feeling

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leseskorpion Avatar

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Rentnerin Mimi lebt zurückgezogen auf der Insel Mackinac Island, außer ihrer Bridge-Runde sieht sie wenige Menschen. Mit ihrer einzigen Enkelin Addie, die bei ihr aufgewachsen ist, hat sie sich zerstritten. Als sie jedoch eine mit einem Erpresserbrief ergänzte Einladung zu einer Auktions-Party auf Lilac House, dem Anwesen ihrer exaltierten Nachbarin bekommt, wird ihr mulmig und sie bittet Addie um ihre Begleitung. Sehr schnell stellen die beiden fest, dass es noch mehr Erpressungsopfer gibt. Während der Auktion wird die Gastgeberin, die sich im Verlauf des Abends schon seltsam verhalten hat, ermordet. Gleichzeitig verhindert ein Schneesturm das Verlassen des Anwesens ebenso wie das Hinzuziehen der Polizei. So entschließen sich Mimi und Addie, selbst Ermittlungen anzustellen.

Von der ersten Seite an hat mich der bildhafte, atmosphärische Schreibstil gefesselt. Die Spannung ist gleichbleibend hoch, bis zur Auflösung hatte ich keinen Plan, wer der Täter sein könnte. Das ungewöhnliche Ermittlerduo sorgt für einige humorige Einlagen, besonders gefallen hat mir aber auch die Entwicklung ihrer Beziehung im Verlauf der Geschichte. Addie und Mimi arbeiten gut zusammen und spielen sich bei ihren Befragungen die Bälle zu und legen die Schlinge um den Mörder immer enger. Einige Male habe ich um die beiden gezittert, denn sie erforschen auf teilweise leichtsinnige Art das große Anwesen und es könnte ja jeder der Anwesenden der gesuchte Mörder sein. Die Auflösung hat mich zunächst überrascht, ich musste erstmal ein wenig nachdenken um festzustellen, dass sie durchaus schlüssig ist. Insgesamt hat mich dieser Krimi gut unterhalten, er ist genau das Richtige für die ersten trüben Herbsttage.