Laber-Rhabarber

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alinescot Avatar

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Die 76 jährige Rosemary, die von allen nur Mimi genannt wird, bekommt von ihrer reichen Nachbarin Jane eine Einladung zu einer Zwanziger-Jahre-Party, an der gleichzeitig auch eine Versteigerung stattfinden soll.
Der Einladung liegt aber auch ein Erpresserschreiben bei: Sollte sie auf der Party nicht erscheinen, wird ihr größtes und dunkelstes Geheimnis vor allen offenbart werden.
Mimi hat keine Wahl, aber sie bittet ihre Enkelin Addie, sie zu begleiten.

Mich hat dieser Krimi teilweise sehr enttäuscht.
Vielleicht sollte man mit so Versprechen, der Krimi sei wie ein Agatha-Christie-Roman, etwas vorsichtiger sein. Sowas erweckt nämlich hohe Erwartungen.
Dabei fand ich den Anfang noch ganz spannend: Eine Reihe von Figuren wird eingeführt und es dauert nicht lange bis ein Mord geschieht.
Dazu kommt das gelungene Setting, welches mir direkt gut gefallen hat. Eine riesige Villa, eingeschneit auf einer Insel, ohne Aussicht, diese die nächsten Stunden wieder verlassen zu können.
Mimi und Addie sehen sich bemüßigt, eigene Ermittlungen aufzunehmen und merken gleich, dass wirklich jeder der Anwesenden einen guten Grund zum Morden gehabt hätte.

Mir passieren insgesamt zu viele Zufälle. Addie ist eine kleine Expertin in Sachen Escape Room, da sie eine Spieleentwicklerin ist, aber wie viele geheime Räume kann es schon in einer Villa geben? Na, jede Menge, wie sich herausstellt und die beiden finden einfach jeden in kürzester Zeit. Nach dem, ich weiß nicht wievielten Raum, konnte ich nur noch die Augen verdrehen. Richtig unglaubwürdig.
Dann die Dialoge. Es wird immerzu gelabert und gelabert und teilweise hatte ich das Gefühl, das Buch bestünde nur aus Dialogen.
Die meisten Nebenfiguren fand ich nicht ausreichend beschrieben. Sie alle haben zwar Geheimnisse, aber oft sehr weit hergeholte.
Der Fall und die Aufklärungen geschehen viel zu plump, ohne Raffinesse. Keine Ahnung wie man da den Vergleich zu Agatha Christie ziehen kann.
Ehrlicherweise habe ich schon wieder vergessen, wer der Mörder war, so sehr gejuckt hat mich diese Frage offenbar.
Trotzdem muss ich zwei Punkte geben, denn abgebrochen habe ich das Buch nicht, auch wenn ich oft die Lust dazu hatte. Und wie gesagt, das Setting und der Anfang waren zumindest nicht so verkehrt.