Potential nicht ausgeschöpft
Ich habe mich wirklich auf diesen Krimi gefreut - die Idee, ein eingeschneites Herrenhaus mit lauter geheimnisvollen Gästen, hat mich sofort neugierig gemacht. Der Einstieg war auch richtig stark: winterlich, atmosphärisch, man spürt sofort, dass hier Spannungen brodeln. Auch die Figuren, jede mit ihrer eigenen Vergangenheit und ihren Geheimnissen, haben viel Potenzial geboten. Besonders gut gefallen hat mir, dass die Autorin trotz Mordfall immer wieder Humor und Wärme einfließen lässt, das macht die Geschichte lebendiger. Allerdings konnte mich die Umsetzung nicht komplett überzeugen. Vor allem das Zusammenspiel zwischen Rosemary und Addie wirkte für mich zu gewollt, fast schon konstruiert, statt natürlich zu wirken. Gerade weil dieses Ermittlungsduo so im Mittelpunkt steht, hätte ich mir mehr Dynamik und weniger aufgesetzte Dialoge gewünscht. Dazu kamen einige Logiklücken, die mich beim Lesen öfter aus der Geschichte gerissen haben. Manche Wendungen fühlten sich eher nach Füllmaterial an als nach echten Überraschungen, und dadurch ging ein Teil der Spannung verloren.
Insgesamt also eine Geschichte mit starkem Setting, interessanten Figuren und einer tollen Atmosphäre, die aber leider nicht das volle Potenzial ausschöpft.
Insgesamt also eine Geschichte mit starkem Setting, interessanten Figuren und einer tollen Atmosphäre, die aber leider nicht das volle Potenzial ausschöpft.