High Society knallhart seziert

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Die Hamptons sind schon ein seltsamer Ort - zwei Autostunden oder einen kurzen Helikopterflug entfernt von New York City und ein ewiges Feriendomizil der Reichen und Schönen: weiße Villen, tiefblaue Pools, der Strand, das Meer, Luxuskarossen und die edlen Restaurants. Hier lebt Alex, die eigentlich nichts hat, bei Simon, der älter ist und alles hat. Es ist eine Beziehung auf Zeit, die jederzeit brechen kann - und es schließlich auch tut. Analytisch, nüchtern und niemals allzu nah an ihrer Protagonistin hängend beschreibt Emma Cline das Leben einer jungen Frau, die sich treiben lässt und ihre Fähigkeiten letztlich nur dazu nutzt, um sich durch andere weitertragen zu lassen. Das kann ein wenig deprimierend sein, so wie der Sommer in den Hamptons, der sich langsam dem Herbst zuneigt - aber es liest sich phänomenal griffig und klug beobachtet. Keine High-Society-Schmonzette, dafür ein großartiger Gesellschaftsroman, wie er heutzutage viel zu selten geworden ist ...