All diese Mühe für nichts

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owenmeany Avatar

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Alex schmarotzt sich durch die Gegend, nach allen Regeln der Kunst, und überall wo sie auftaucht, geht etwas zu Bruch, aus reiner Schusseligkeit. Gerne lässt sie auch etwas mitgehen. So fliegt sie raus bei ihrem Sugar Daddy, der plötzlich der Schnauze voll hat von ihr, und um einfach nicht obdachlos zu werden, schmeißt sie sich an die nächste sich bietende Gelegenheit ran. Die Skrupellosigkeit, mit der sie vorgeht, gepaart mit der Naivität der Opfer sorgt für erheiternde Momente.

Dabei muss sie so manchen Abstieg in Kauf nehmen, aber irgendetwas in ihrem 22jährigen Leben hat ihr den Boden unter den Füßen weggezogen. Ein schlechtes Elternhaus oder eine problematische Kindheit waren es nach ihrem eigenen Bekunden wohl nicht, vielleicht eher etwas mit Drogen, die sie hauptsächlich in Form von zusammengeklauten Schmerzmitteln konsumiert. Zusätzlichen Stress verursachen ihr die Nachrichten des zwielichtigen Dom auf ihrem Handy.

Für die subtilen Codes der Reichen und Schönen entwickelt sie einen feinen Instinkt, die sie dann aber doch nicht als ihresgleichen annehmen und allemal ihr Fremdsein erkennen. Während sie jeden, der sich entlang ihres Weges anbietet, kaltblütig benutzt, geht ihr Stück für Stück die Selbstwahrnehmung verloren.

Mit Hilfe des sechsjährigen Calvin bricht sie in einen Strandclub für Familien ein, lernt dort Margaret kennen, und so hangelt sie sich durch den Tag. Sie sucht bei dem labilen Jack Zuflucht, dann erscheint Dom auf der Bildfläche - und da wird es noch mal richtig spannend.

Diese sarkastische psychologische Gesellschaftsstudie hat mich amüsiert und erschüttert zugleich.