Momentaufnahme

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melange Avatar

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Zum Inhalt:
Alex wird von ihrem viel älteren Sugardaddy Simon vor die Tür gesetzt, als sie diesen vor seinen reichen Freunden blamiert. Ohne Geld, doch voller Hoffnung auf Vergebung setzt sie alles daran, die Tage bis zu einer von Simon veranstalteten Party irgendwie hinter sich zu bringen, um dort aufzutauchen.

Mein Eindruck:
Ehrlicherweise erschließt sich mir nicht, warum Emma Cline und dieses Buch derart viel Zuspruch erfahren. Das Schmarotzertum von Alex wird nicht begründet, - es ist eben einfach so. Sie klaut, verwüstet, betrügt, lügt und wird vom Feuilleton noch verteidigt, da es ja gegen "patriarchale Machtverhältnisse" geht. Da scheinen das Ausnutzen von Gutmütigkeit und die Manipulation von Mitmenschen vollständig gerechtfertigt.
Doch mit einer Antagonistin als Hauptfigur könnte man durchaus gut leben, der Schreibstil ist schön, was also ist das Problem, sich den Lobhudeleien diverser Intellektueller nicht einfach anzuschließen? Quasi wie Alex im Strom zu schwimmen und sich erhaben zu fühlen? Es ist letztendlich das, was nach dem Lesen übrigbleibt und das ist ein großes Nichts. Der offene Schluss verärgert kurz, führt dazu, sich das Gelesene noch einmal zu vergegenwärtigen und dann wird einem klar: Okay, die Lebenszeit war wegen der gekonnten Aneinanderreihung von Worten und Phrasen nicht ganz vergeudet, aber denke ich darüber nach, wie es nach dem Ende weitergeht? Nein. Es interessiert einfach nicht.

Mein Fazit:
Kein Anfang, kein Ende, ein paar Tage im Leben