Sie lächelt

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arnoe Avatar

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Alex hat gleich mehrere Probleme, die sie, während der einen Woche an der ich als Leser teilhaben darf, immer wieder einholen, ohne dass sie auch nur einen Funken Verstand darauf verschwendet, diese Probleme zu lösen.
Da ist der fortgesetzte Drogenkonsum,, die vielen Lügen, Dom, der sie sucht, ihr Hang zur Kleptomanie und das kaputte Handy.
Doch in Wahrheit gibt es nur ein einziges Problem.
Alex selbst. Kein Ziel im Leben, nur das Verlangen mit wenig Einsatz ein möglichst angenehmes Leben zu führen.
Dafür nimmt sie in Kauf, sich zu prostituieren, selbst wenn sie das nicht so sieht, zu lügen, Risiken einzugehen und sich selbst zu täuschen.
Genau diese Selbsttäuschung erwartet mich als Leser. Und ich weiß nicht genau, wie ich diesen Text beurteilen soll.
Flüssig geschrieben, mit einer seltsam distanziert wirkenden Erzählerin, die mich nicht in ihr Inneres vorlässt, wahrscheinlich weil sie keines hat.

Der Cliffhanger am Ende ist da nur folgerichtig. Den Absturz von Alex wollen wir als Leser nicht erleben, und Emma Cline erspart ihn uns auch.