Sogwirkung 10/10

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bookiejulia Avatar

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Sogwirkung 10/10.

Dieses Buch hat mir nicht nur gefallen, es hat mich ziemlich beeindruckt. Innerhalb von zwei Tagen sind die Seiten nur so dahingeflogen, da die Geschichte zum einen flüssig erzählt wird aber zum anderen auch spannend und mitreißend ist. Wie sonst bei Kriminalromanen oder Thrillern, hat sich mein Puls beim Lesen immer wieder beschleunigt. Mal vor Mitleid, mal vor Ekel, mal vor Schadenfreude oder Scham, dann wieder vor Wut oder Traurigkeit.

„Alex fühlte sich unwohl dabei, dass jemand so offenkundig nach Liebe verlangte, sich so in die Karten gucken ließ. Als wäre das so einfach, als sei Liebe etwas, das einem zustand, und nicht etwas, das mühsam verdient werden musste.“

Die Protagonistin lügt, betrügt und klaut. Sie tut es, um zu überleben und nicht, um sich zu bereichern. Ihre Suche nach Liebe ist dabei mehr eine Suche nach Geborgenheit, Sicherheit und Zugehörigkeit. Die Menschen, bei denen sie sich einnistet, sind auf ihre eigene Art schlecht und unglücklich mit all den Pools, die sie nicht nutzen, all den Kindern, um die sie sich nicht kümmern und all der Einsamkeit, die ihr Geld nur überdeckt wie mieses Make-Up.
Alex, die Antiheldin schlechthin, dabei zu begleiten, wie sie sich durch‘s Leben mogelt, ist amüsant wie den Schilderungen einer sympathischen Gaunerin zu folgen und gleichzeitig einfach tragisch.

Ein mitreißender Roman, über dessen Ende ich mich noch gerne austauschen möchte.