Eine bemerkenswerte Frau

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dicketilla Avatar

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Man schreibt das Jahr 1933. Die 18-jährige Hedy Kiesler, spielte ihre erste Hauptrolle am berühmten Theater an der Wien. Sie verkörperte die 15-jährige bayrische Prinzessin, spätere Kaiserin von Österreich, Sisi genannt. Tobender Applaus und ein Meer von Rosen, vom reichsten Mann Österreichs, drücken ihre Bewunderung aus.
Friedrich Mandl, ein Waffenfabrikant, auch Kaufmann des Todes genannt, wirbt hartnäckig um sie.
Hedy entstammt einer jüdischen Familie. Der erste Antisemitismus trägt bereits seine ersten Züge. Auf Anraten ihrer Eltern gibt Hedy seinem Werben nach und heiratet ihn, auch um das Leben ihrer Eltern zu schützen.

„Aber wenn irgendjemand dich beschützen kann, dann er. Friedrich Mandl könnte dir in unsicheren Zeiten Sicherheit bieten!“

Doch mit dieser Ehe bewegt sie sich wie auf einem gefährlichen Drahtseilakt. Die Zeit des Werbens ist vorbei und es zeigt sich ein tyrannischer Ehemann. Ihm zur Liebe gab sie sogar die Schauspielerei auf. Wurde zu einem willenlosen Wesen, seine Gefangene, welche ständig auf der Hut vor seinen Gewaltausbrüchen sein musste.
Doch ist sie auch stets bei den geheimen Treffen im Hause Mandl anwesend. Als einzige Frau im Raum bekommt sie viel von den Absichten und Intrigen ihres Mannes mit. Der langsame Wandel Österreichs zu einem faschistischen Staat ist unabwendbar.
Also heißt es für Hedy einen Weg aus den Fängen ihres Mannes zu finden.

Die Handlung wird in Ich-Form aus der Sicht von Hedy erzählt. Man folgt ihr von 1933 bis 1942.
Das Buch ist in zwei Teilen erzählt. Ihr Leben in Wien und ihr späteres in Hollywood, wo sie als Hedy Lamarr zu einem berühmten Star aufsteigt. Sie galt als schönste Frau der Welt. Doch sie zeichnete sich nicht nur durch ihr hübsches Gesicht aus, sondern sie war auch eine intelligente Frau, die sich auch in Wissenschaften auskannte, besonders Funkfrequenzen waren für sie interessant. Ihre Erfindungen bilden sogar für heute noch Grundstein für neuartige Techniken.

Marie Benedict schreibt viel über bekannte Persönlichkeiten. So schrieb sie bereits über Einsteins Frau, Lady Churchill und Agatha Christie. Dadurch, dass sie die Personen selbst erzählen lässt, bringt sie uns sehr nah. Die einzelnen Kapitel lesen sich sehr angenehm und halten genügend Spannung bereit, um der Handlung umgehend folgen zu wollen. Mir war Hedy sofort sympathisch. Auch das Cover zu dem Buch empfand ich als passend. Nur ein Teil ihres Gesichtes wird gezeigt, nicht auf ihr Äußeres reduziert, das Geheimnisvolle bereits angezeigt wird.
Man erfährt viel über die damalige Zeit, als der Nationalsozialismus sich ausbreitet, die Verfolgung der Juden angetrieben wird. Aber auch, wie es hinter den Kulissen der Traumfabrik Hollywood abläuft.
Ein Buch, welches sicher seine Leser finden wird. Mich hatte es bereits begeistern können.