Eine großartige Romanbiografie

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"Die einzige Frau im Raum" von Marie Benedict, übersetzt von Marieke Heimburger.

In dem vierten Band ihrer Reihe "Starke Frauen im Schatten der Weltgeschichte" schildert Marie Benedict knapp neun Jahre im Leben der Schauspielerin Hedy Lamarr. Von ihren Anfängen als Schauspielerin 1933 in Wien, über die Ehe mit dem Waffenhändler Mandl, ihrer Flucht in die USA und ihrem Aufstieg zum Hollywood-Filmstar.

Marie Benedict versteht es sehr gut, die Vergangenheit lebendig werden zu lassen. Mitreißend geschrieben wird die Geschichte hin und wieder sogar fast zum Krimi, wenn Hedy etwa die Flucht vor ihrem gewalttätigen Ehemann plant oder alles daran setzt, das US-Militär von ihrem gemeinsam mit dem Komponisten George Antheil entwickelten Frequenzsprungverfahren zu überzeugen. Doch hier scheitert Hedy Lamarr an der Engstirnigkeit der Männer. Männer, die eine Frau lediglich als schmückendes Beiwerk betrachten, so wie Hedy es in ihrem Leben viele Male erfahren hat.

Doch obwohl Hedy Lamarr immer wieder Steine in den Weg gelegt werden, zeichnet die Autorin von Anfang an das Bild einer starken und selbstbewussten Frau. Hedy weiß, was sie will und auch Rückschläge schwächen sie nicht. Während sie als einzige Frau im Raum den geheimen Treffen ihres Ehemannes Mandl beiwohnt, eignet sie sich enormes Wissen an, genauso wie beim eigenständigen Studium in der umfangreichen Bibliothek ihres Mannes. Naturwissenschaftliche, militärische und politische Werke helfen ihr später in Hollywood, das Verfahren zu entwickeln, das - so war sich Hedy Lamarr Zeit ihres Lebens sicher - großen Einfluss auf den Zweiten Weltkrieg gehabt hätte. Ich war durchweg beeindruckt von dieser großartigen Frau, die so viel mehr war als „nur“ eine Schauspielerin.