Hedy Lamarr - so viel mehr als nur eine schöne Frau

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lisa buddensiek Avatar

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Marie Benedict hat eine fesselnde Romanbiografie geschrieben. Hedy Lamarr ist den meisten, wenn überhaupt, als wunderschöne Schauspielerin der 1930er bis 1960er Jahren bekannt. Dass hinter dieser schönen Fassade deutlich mehr steckte, wird hier authentisch und großartig dargestellt. Es beginnt in Wien, wo Hedwig Eva Maria Kiesler nach einem Skandalfilm große Erfolge am Theater feiert. 1933 wird Fritz Mandel, ein Waffenlieferant, auf sie aufmerksam. Er bietet in diesen politisch unruhigen Zeiten Schutz und Sicherheit, doch zu welchem Preis? Dies erfährt Hedwig nach der Eheschließung. Fritz ist rasend eifersüchtig und dominant, imponierte ihm zu Beginn seines Werbens noch ihre starke Art, hat sie nun sein schönes Beiwerk zu sein und mehr nicht. Hedwig tut das, was sie am besten kann: schauspielern. Klug und beobachtend bekommt sie viel von Fritz Machenschaften mit und dann sind da die aufstrebenden Nationalsozialisten... Ihr gelingt die Flucht, doch als sie aus sicherer Entfernung in Amerika das Leid und Elend in Europa verfolgt, möchte sie etwas tun und beginnt mit der Entwicklung einer Funktechnologie.
Das Buch ist in zwei Teile gegliedert: sehr ausführlich wird die junge Hedwig und die Jahre ihrer Ehe dargestellt, der zweite Teil beleuchtet dann ihre ersten Jahre in Hollywood und wie es zu ihrer Erfindung kam. Wer mehr den Schwerpunkt auf die Erfindung legt, wird hier wahrscheinlich enttäuscht werden. Der Fokus liegt klar auf Hedy und den Konflikt, nicht mehr als ein schönes Gesicht sein zu sollen. Allerdings ist dies in einem sehr spannenden und gut lesbaren Stil geschrieben, so dass man nur durch die Seiten fliegt. Alles in allem eine interessante Romanbiografie!