Hinter all ihren Masken

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
constanze_pachner Avatar

Von

"Hedwig Eva Maria Kiesler war eine berühmte Schauspielerin jüdischer Herkunft in Wien der Dreißigerjahre. Sie heiratete einen österreichischen Waffenhändler mit Verbindungen in höchste Nazikreise und bekam so Zugriff auf Hitlers verheerende Pläne. 1937 floh sie vor ihrem gewalttätigen Ehemann nach Hollywood, dort wurde sie zu Hedy Lamarr, einem weltberühmten Filmstar. Sie galt lange als die schönste Frau der Welt. Was jedoch keiner wusste: Sie war Erfinderin. Und sie hatte eine Idee, die dem Land hätte helfen können, die Nazis zu bekämpfen...wenn ihr nur jemand zugehört hätte." (Klappentext)

Der biographische Roman über #dieeinzigefrauimraum von Marie Benedict ist literarisch eher im Flachland beheimatet und läuft trotz der zu spürenden Fleißarbeitrecherche der Autorin ohne tiefgründige Umwege durchgehend auf gerader Strecke im schnurstraksen Tempo Richtung Ziel. Da mangelt es an Bildern, Stimmungen, Überraschungen, hitzigen Dialogen, wallend zum Tanz geschwungenen Hüften, erlebten und verschenkten Gefühlen sowie an die Sinne animierenden Schwankungen, die eine Entführung in die 30er Jahre des 20. Jahrhunderts hätten entfachen können.

So bleibt dieser biographische Roman eine interessante, sachlich klar durchstrukturierte Nacherzählung über das Leben einer beeindruckenden Frau. Leser*innen begleiten die Filmstardiva mit all ihren unterschiedlichen Masken auf die größten Filmbühnen der damaligen Welt sowie in die zahlreichen Umkleiden, in der sie sich ihrer Masken niedersetzend entledigte, um auf das Geschehen in der Welt mit forschender Klarheit blicken zu können- mit einem Blick geführt vom innersten Wesenkern, einem Blick mit suchenden Erfinderpupillen, einem Blick mit gespitzten Denkesfalten, einem Blick, der mit Pralinen wedelnd zum Eintreten in die Geniewelt der #hedykiesler einlädt.

Lieben Dank an den @kiwi_verlag für das #rezensionsexemplar