Interessante Geschichte mit wenig Tiefgang

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Das Buchcover ist ansprechend gestaltet und das geheimnisvolle aufregende Leben der Hedy Lamarr lässt sich erahnen.

Zum Roman: Hedwig ‚Hedy’ Kiesler wächst als Einzelkind in behüteten Verhältnissen in Wien Döbling auf. Ihre jüdische Herkunft spielt im Alltag der Familie keinerlei Rolle. Der ihr liebevoll zugewandte Vater weckt in Hedy schon früh das Interesse an naturwissenschaftlichen Themen und fördert ihren Wissensdurst. Die eher gefühlskalte Mutter schickt sie auf ein Mädcheninternat, um aus ihr eine sittsame Frau zu machen. Das Verhältnis zu ihr wird immer schwierig bleiben.

Das Jahr 1933: Als Hedy mit gerade mal achtzehn Jahren am Theater an der Wien einen großen Erfolg in der Rolle als Sisi feiern kann, begegnet sie dem reichen Industriellen und Generaldirektor der Hirtenberger Patronenfabrik, Friedrich Mandl.
Mandl hat keinen guten Ruf in Wien und Österreich, doch um ihre Eltern und sich selber vor den Nationalsozialisten zu schützen und weil sie beeindruckt ist von seiner Aura und geblendet von seiner Macht, heiratet Hedy ihn noch im selber Jahr. Hedy muss ihre Schauspielkariere aufgeben und künftig ausschließlich die hübsche Ehefrau an der Seite ihres gewalttätigen Mannes sein. Als sie sich immer mehr in die Enge getrieben fühlt und ihr Ehemann sie wie in einem goldenen Käfig gefangen hält, gelingt ihr im Jahre 1937 schließlich die Flucht über Paris und London nach Amerika. In Hollywood wird sie schließlich zu Hedy Lamarr, dem gefeierten Star, dem die Männer zu Füßen liegen. Die vorschnelle Eheschließung mit dem Drehbuchautor Gene Markey gibt ihr nicht den Halt, den sie sich so dringend wünscht und wird daher schnell geschieden.

Das schlechte Gewissen, dass Hedy seit Jahren plagt, weil sie wichtige Informationen, die sie an der Seite Mandls erfahren hatte, für sich behielt, lässt sie nicht zur Ruhe kommen.
Von Schuldgefühlen geplagt sucht Hedy nach einem Mittel, um die Alleierten im Krieg gegen Nazi-Deutschland zu unterstützen und findet es schließlich. Zusammen mit dem Komponisten George Antheil meldet sie auf Basis des Frequenzsprungverfahrens ein Patent an, um Torpedos mit Hilfe einer Funkfernsteuerung zu mehr Treffsicherheit zu verhelfen.

Fazit:
Marie Benedict erzählt in ihrem Roman die schicksalhaften Lebensjahre (1933 – 1942) der Hedy Kiesler/Lamarr.
In der Romanbiographie wird ausschließlich der Lebensabschnitt von 1993 – 1942 erzählt. Das finde ich persönlich zu kurz und recht Schade. Sicherlich hätte das schillernde Leben und auch die wissenschaftliche Seite der Hedy Lamarr mehr hergegeben. Schließlich ist sie erst im Jahre 2000 gestorben.

Insgesamt liest sich die Geschichte flüssig und interessant, jedoch kommt die Seite der Erfinderin meiner Meinung nach viel zu kurz. Wirklich in die Tiefe geht die Geschichte nicht. Alles bleibt oberflächlich und mit wenig Tiefgang.