Mehr als nur eine Schauspielerin

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Hedy Lamarr, mit bürgerlichem Namen Hedwig Maria Kiesler, steht im Mittelpunkt dieses historischen Romans beruhend auf wahren Begebenheiten. Bisher war sie mir jedoch noch kein Begriff. Hedys Eltern hatten jüdische Wurzeln, praktizierten den Glauben aber kaum, der Vater unterstützte seine Tochter in ihrer Wissbegierigkeit und ihrem Wunsch als Schauspielerin zu arbeiten. Nachdem sie in ihrem Beruf eine gewisse Bekanntheit erlangt hat, wird ein österreichischer Waffenhändler auf sie aufmerksam und macht ihr den Hof, um sie anschließend quasi einzusperren und seine Aggressionen an ihr auszulassen. Irgendwann gelingt ihr die Flucht vor ihm und den immer mächtiger werdenden Nationalsozialisten nach Amerika, wo sie noch einmal von vorne beginnt, aber auch vom schlechten Gewissen verfolgt wird, weil sie im Gegensatz zu vielen anderen Menschen mit jüdischen Wurzeln in Sicherheit ist. Daher versucht sie, den Amerikanern mit dem Wissen über die Waffentechnik der Nationalsozialisten aus ihrer Ehe, zu helfen, findet aber kaum Gehör.

Ich fand es sehr interessant, diese Frau kennenzulernen, die für das kämpfte, was ihr wichtig war und so viel mehr Talente hatte, als nur ein hübsches Äußeres. Der Autorin ist es gut gelungen, aufzuzeigen, wie es dazu kam, dass sie trotz ihres starken Willens zunächst in dieser unglücklichen Ehe gefangen war und wie schwer es ihr dann auch in Amerika gemacht wurde, mehr als "nur" eine Schauspielerin sein zu dürfen. Der Schreibstil war gut lesbar und so, dass man sich gut in Hedy und die jeweilige Situation hineinversetzen konnte.