True Crime meets Columbo

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Der True-Crime-Thriller "Die Elemente des Todes" von Axel Petermann und Claus Cornelius Fischer beginnt mit dem Auszug aus der Selbstbeschreibung des Daniel Becker, einem dreifachen Mörder, anlässlich eines Gesprächs in der Forensik. Daniel Becker, ein selbstverliebter, gewissenloser und sadistischer Mann beschreibt, dass er seinen Opfern ausgehend von deren Alter den Namen chemischer Elemente gab, bevor sie sterben mussten. Jeder von ihnen habe den Tod gewollt. Er könne sich in den Kopf seiner Opfer schleichen. Chrom, Nickel und Cobalt sind ihm so zum Opfer gefallen.

Der Thriller beginnt, wie ein Columbo-Fall begann: Mit dem Mörder. Er ist dem Leser von Anfang an bekannt.
So stellte sich mir nach dem Lesen der ersten Seiten die Frage, ob und wie es den Autoren gelingt, ausreichend Spannung aufzubauen, um mich für die Geschichte zu begeistern und auf immerhin 496 Seiten gut zu unterhalten.

Nach anfänglichen Schwierigkeiten, was den vielen Zeitsprüngen geschuldet war, fand ich gut in die Geschichte. Die Kapitel sind jeweils mit dem Zeitpunkt des Geschehens überschrieben und übersichtlich lang.
Die Zeitsprünge (Sommer 1996; Frühling 1996, einen Monat vorher; Winter 1994, anderthalb Jahre früher; Sommer 1996, anderthalb Jahre später...usw.) führten bei mir aber nicht nur zu Verwirrung, sondern machten die Schilderung der Tathergänge zu einem abwechslungsreichen Leseerlebnis. Die Kapitel enden oft mit einem Cliffhanger und man muss zunächst auf einer anderen Zeitschiene weiterlesen, um zu erfahren, wie es weiter geht.

Die Charaktere der Opfer, Täter und Ermittler sind gut dargestellt.

Profiler Hauptkommissar Kiefer Larsen, der nach einem Jahr in den USA an seinen Schreibtisch der Mordkommission zurückkehrt, hat selbst vor vielen Jahren ein schweres Schicksal erlitten. Dieses wird immer wieder thematisiert und sorgt dafür, dass sich der Leser schnell ein Bild von ihm machen und sich gut in sein Seelenleben hineinversetzen kann.
Vor allem aber gelingt es dem Autorenteam, den Charakter des Mörders darzustellen. Unvorstellbar, dass ein Mensch zu solchen Manipulationen und Taten fähig ist.
Insgesamt eine empfehlenswerte Lektüre.