Spuren in die Vergangenheit

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theresia626 Avatar

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Im Mittelpunt des neuen Kriminalromans „Die Engelmacherin“ von Camilla Läckberg stehen Ebba und Mårten Stark. Nach dem tragischen Tod ihres Sohnes Vincent haben beide Göteborg verlassen und sind auf die idyllische Insel Valö gezogen. Hier steht Ebbas Elternhaus, in dem sich 1974 ein Familiendrama ereignet hat, und das seitdem leer stand und zusehends verfiel. Jetzt haben sie mit ersten Renovierungsarbeiten begonnen. Es regnet durch das kaputte Dach, der Heizkessel funktioniert nur, wenn er einen Tritt bekommt, und auch die Fenster sind undicht. Geplant haben beide, ein Bed und Breakfest zu eröffnen, später sollen dort auch Konferenzen stattfinden. Dieser Neuanfang ist die einzige Lösung, ihren unsagbaren Schmerz über den Verlust ihres Sohnes zu verarbeiten und vielleicht wieder zueinander zu finden, denn im Moment leben sie nur nebeneinander her. Zwei Monate nach ihrer Ankunft bricht eines Nachts ein Feuer aus. Mårten kann es rechtzeitig löschen und Ebba retten. Die Feuerwehr vermutet Brandstiftung, alles weitere übernehmen die Brandermittler. Patrik Hedström und Martin Molin von der Polizei Tanum machen sich auf nach Valö und vernehmen die Eheleute Stark. Die Schriftstellerin Erika Falck, Patriks Ehefrau, wäre auch gern mitgekommen. Sie mischt sich immer gern in Dinge ein, die sie eigentlich nichts angehen. Patrik und Martin kennen Ebbas Vergangenheit, die eine schwere Bürde ist, wollen darauf aber im Moment nicht näher eingehen. Bei ihrer Befragung erfahren sie, dass Ebba zu jedem Geburtstag eine Karte von jemandem erhält, der nur mit G unterschreibt. Ihre Adoptiveltern haben nie herausgekommen, wer dahintersteckte. (S. 25) Parallel zu dieser Geschichte erzählt Camilla Läckberg von den Eheleuten Albert und Helga Svensson, die 1908 fünf Pflegekinder betreuen. Dagmar, Helgas und Alberts achtjährige Tochter, bezeichnet sie als Hungerbälger. Helga Svensson wird der Kindstötung beschuldigt.

Wer Camilla Läckberg kennt, der weiß, dass sich in ihren Kriminalromanen sowohl damals wie heute Familientragödien abspielen. Auch in dem 8. Band der Falck-Hedström-Krimireihe „Die Engelmacherin“ schafft es die Autorin, den Leser schon auf den wenigen Seiten in ihren Bann zu ziehen. Auch wenn alle Romane einzeln gelesen werden können, weil sie eine abgeschlossene Handlung haben, empfiehlt es sich, die ganze Serie in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Camilla Läckberg entwickelt ihre Protagonisten stets und ständig weiter und beschäftigt sich auch intensiv mit interessanten Nebenfiguren wie z.B. Anna, Erikas Schwester. Ich freue mich auf das inzwischen liebgewonnene Ermittlerteam Falck/Hedström. Wieder werden sie sich auf Spurensuche in die Vergangenheit der Opfer begeben müssen, um den aktuellen Fall lösen zu können.