Der Geschäftserfolg einer Frau rund um den Maler Vincent van Gogh

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
easymarkt3 Avatar

Von

Bei genauer Betrachtung erkennt man im Cover eine verblühende Sonnenblume in der typischen Pinselstrichführung von Vincent van Gogh – passend zum Buchinhalt. Die Szenerien spielen in Frankreich mit Paris, Arles und Auvers-sur-Oise, aber auch in den Niederlanden mit Amsterdam, Laren und Bussum. Über die tragische Lebensgeschichte der jungen Jo van Gogh-Bonger – verheiratet mit Theo van Gogh - erfährt man, wie der bisher unbekannte Vincent van Gogh weltweit berühmt wurde mit all ihrem Geschäftssinn ab 1888. Theos älterer Bruder Vincent van Gogh erschießt sich, Theos früher Tod durch Syphilis lässt sie schließlich mit Baby und hunderten Bildern zurück. Bis 1925 ist sie in ihrem erfolgreichen Vermarkten dieser Kunst das Immergrün, das die beiden Brüder zudeckt. Erzählt wird diese ungewöhnliche Erfolgsgeschichte von der jungen Kunsthistorikerin Gina, verwoben im Text mit ihrer eigenen, gegenwärtigen Familiengeschichte, mit ihrem als Schriftsteller erfolglosen Vater als Mensch und Künstler. Der Schreibstil überzeugt nicht in den rauschhaften, geisterhaften Passagen im Zwiegespräch mit Jo, der Spannungsbogen ist flach, Wortwahl und Wendungen sind leider nicht packend, wenn auch anfangs sehr informativ. Das Zeitgeschehen rund um die Weltausstellung mit dem Eiffelturm und den vier, kleinen javanischen Tänzerinnen in Paris, den tragischen Geschichten unschuldiger Kinder, Musen und Prostituierten hinter den Gemälden zeitgenössischer Maler wie Degas, Isaac Israëls, Gauguin etc. ist gut eingefangen. Insgesamt informativ, etwas langatmig.