Endet schwach…

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vero97 Avatar

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Obwohl die Buchbeschreibung mit Jos Leben als Witte und Geschäftsfrau wirbt, wird dieses tatsächlich erst gegen Ende des Buches beschrieben. Lange Zeit beschäftigen sich die Dinge vielmehr um Theos Werben um Jo, die Heirat und ihrem kurzen gemeinsamen Leben, in dem auch Vincent eine große Rolle spielte, wodurch man auch ihn, seinem Charakter und seine Verbindung zu seinem Bruder näher kennenlernt.
Es ist interessant, ja, aber nicht das was ich erwartet hatte. Wie Jo in der Zeit nach dem Tod der beiden Männer dann jedoch den Ruhm Vincents durch geschicktes Handeln mehren konnte, wird letztendlich nur noch angerissen. Auch verschwimmen die anfangs akribische getrennten Erzählstränge der heutigen Schriftstellerin und Kunsthistorikerin Gina mit dem Jos. Generell fand ich deutlich weniger Zugang zum heutigen Handlungsstrang, konnte mich mit Gina und ihrem Vater nicht identifizieren und konnte auch mit der Vermischung mit Jos Charakter wenig anfangen. Es sollte wohl Verbundenheit zueinander darstellen, die ich so jedoch nicht spüren konnte.

Die Sprache des Romans lässt viel Raum für eigene Spekulationen und vermittelt vieles unbewusst, jedoch wenig gefühlsbetont. Dazu hatte ich am Mitte des Buches auch zunehmend das Gefühl, dass er Abschluss des Buches drängte und die Handlung dadurch nur noch oberflächlich beschrieben wurde. Was anfangs fast schon zu ausführlich beschrieben und in die Länge gezogen wurde fehlte mir plötzlich und ich verlor den Kontakt zu Jos Welt mehr und mehr.
Schade.