Die Erfindung der Sprache – mysteriös und bezaubernd

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stefan_c Avatar

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„Die Erfindung der Sprache“ lautet der Buchtitel
und
„Die Magie der Sprache und eine ganz besondere Familie“
steht über dem Klappentext des Buches und macht neugierig. Das Cover ist schlicht und doch ausdrucksstark gehalten.

Adam wächst auf der Insel friesischen Insel Platteogg auf. Adam ist kein „gewöhnliches“ Kind, er fängt spät an zu sprechen, ist in sich gekehrt, menschliche Beziehungen sind ihm fremd, entwickelt eine Vorliebe für Zahlen und ist äußerst strukturiert. Auf Platteogg hat er seinen Weltrückzugsort in einem Leuchtturm, den ihm sein Vater Hubert hergerichtet hat.
Als sein Vater plötzlich verschwindet ist nichts mehr wie es war.
Jahre später findet Adam, mittlerweile Dozent für Sprachwissenschaften an einer Berliner Universität, ein Buch mit dem Titel „Die Erfindung der Sprache“ und dieses Buch enthält Hinweise auf seinen verschwundenen Vater und eine weitere Familie, die verlassen worden ist.

Anja Baumheier hat mit dem Buch „Die Erfindung der Sprache“ auf 496 Seiten etwas Besonderes auf Papier gebracht.

Das Buch ist in einer nicht immer leicht zu lesenden Art geschrieben. Die Protagonisten, Landschaften und Handlungen sind fein herausgearbeitet, man kann sich gut in das Buch vertiefen. Anja Baumheier beschreibt Dinge sehr genau und erfindet mitunter dabei „neue“ Wörter oder Abwandlungen. Farben sind zum Beispiel nicht nur einfach grau, sondern werden zu einsteingrau.

Anja Baumheier verknüpft geschickt ernsthafte, lustige und auch traurige Momente im Buch. Die Geschichte um Adam Riese, seiner Großeltern und die Suche nach seinem Vater Hubert sind wunderbar beschrieben.
Adams versuchtes und missglücktes Speeddating ist schön geschildert und hier kommt Adams strukturiertes, leicht autistisches Vorgehen zur Geltung.

Ich kann das Buch jedem empfehlen der Spaß am Lesen hat und bereit ist sich auf einen teils unkonventionellen Schreibstil einzulassen.