Sehr herzerwärmend

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esmeralda19 Avatar

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Adam wächst vor allem bei seinen Großeltern auf. Er fängt erst sehr spät mit dem Sprechen an. Mit menschlichen Beziehungen kann er nicht so viel anfangen. Von seinem Vater Hubert hat Adam einen alten Leuchtturm her, wo er sich zurückziehen kann und der nur ihm gehört. Doch dann passiert die Katastrophe. Kurz nachdem Adam seinen 13. Geburtstag gefeiert hat, verschwindet sein Vater spurlos. Seine Mutter verstummt und zieht sich in ihrer Trauer vollständig zurück. Viele Jahre später ist Adam Dozent für Sprachwissenschaften an einer Berliner Universität. Dort stößt er auf das Buch "Die Erfindung der Sprache". Dieses Buch enthält Hinweise auf seinen Vater. Dort erfährt er, dass der Vater anscheinend auch aus dem Leben einer anderen Familie wortlos verschwunden ist. Daraufhin fängt Adam mit seiner Suche an, die ihn quer durch Deutschland, in die Bretagne und bis ans Ende der Welt führt.

Der Schreibstil ist flüssig. Die Geschichte wird zum einen in der Zeitebene von Adam als Erwachsener, wo er Dozent für Sprachwissenschaften ist, erzählt und zum anderen in der Zeitebene der Vergangenheit, wo das Kennenlernen der Großeltern und Adams Eltern bis hin zur Jugend von Adam erzählt werden. Adam wird von der Autorin sehr authentisch dargestellt. Er hat autistische Züge und hat sich sieben Punkte definiert, wie er durchs Leben kommt. Ich konnte mich sehr gut in ihn hineinversetzen und habe mit ihm sehr mit gefiebert, ob er seinen Vater findet. Eine wichtige Rolle im Roman spielt die Sprache. Die Autorin hat eine sehr malerische Ausdrucksweise, die beim Lesen eine wahre Freude war. Leider empfand ich das Buch doch an manchen Stellen als etwas langatmig. Trotzdem ist es eine berührende Familiengeschichte, die mir sehr zu Herzen ging.

Eine schöne unterhaltsame Familiengeschichte, die sehr herzerwärmend geschrieben ist.