Der Autor hat mehr gelacht als der Leser

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yellowdog Avatar

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Der Romantitel deutet auf eine originelle Geschichte hin, aber bis dahin ist es ein langer Weg.
Der Möchtegernjournalist Timur Aslan ist unzufrieden mit seinem Job bei einer Provinzzeitung. Er glaubt an eine bedeutendere Karriere. Als Leser fragt man sich aber wie er darauf kommt, denn allzu scharfsinnig ist er wirklich nicht. Manchmal benimmt er sich naiv oder wie ein Jugendlicher, erlebt auch noch zu Hause und oft im Streit mit seinem Vater. Es fällt mir immer schwer, mich mit dämlichen Protagonisten in einem Roman abzufinden, doch immerhin ist Timur doch einigermaßen sympathisch.
Seine Gedankenwelt bestimmt die Erzählperspektive ganz. Dabei ist eine Spur von Ironie dabei und jeden Menge flacher Sprüche. Das soll witzig sein, ist aber zu abgegriffen. Ein Schreibstil, wie aus einem Chicklit-Roman, jedoch ohne Romanzeanteil.
Die exzentrische Annette Wagner ist die zweite wichtige Figur und angebliche Erfinderin des Dosenöffners. Für meine Leseauffassung ist diese Figur sehr überzogen. Aber als Leser kann man sich die Figuren nun mal nicht aussuchen und es wird langsam interessanter als Timur und Annette gemeinsam in die Schweiz reisen und Annette von ihrer bewegten Vergangenheit erzählt. Dann kommt aber noch einmal eine unerwartete Wendung.

Fazit: Aus der Idee hätte man mehr machen und die Jokes sich durchgängig misslungen, aber der Handlungsverlauf war nicht schlecht gemacht.