Eine Familienpizza mit Käserand

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sunny_brooks Avatar

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„Eine Geschichte, auf die wirklich niemand gewartet hat, die dann aber eine Familienpizza mit Käse im Rand dabei hat und vier verschiedene Sorten Monster Slush für alle“ – diese Beschreibung von Giulia Becker trifft es einfach genau auf den Punkt.

Tatsächlich ist nämlich allein der Titel „Die Erfindung des Dosenöffners“ erstmal ziemlich abschreckend, zum Glück (für mich) habe ich trotzdem einen Blick in die Leseprobe geworfen. Tarkan Bagci hat mit viel schwarzen Humor, Sarkasmus und so treffenden, witzigen Beschreibungen von Alltagssituationen komplett meinen Geschmack getroffen. Man taucht sofort ein in das scheinbar langweilige und triste Leben von Timur Aslan, der als Lokalreporter über so wichtige Themen wie den Hühnerzüchterverein seiner Kleinstadt schreiben muss. Dabei will er eigentlich nur raus aus seiner kleinen Welt und das am besten mit einem richtig guten Artikel. Ausgerechnet ein alter, verwirrter Mann gibt ihn dann den entscheidenden Tipp mit „SIE HAT EIN GEHEIMNIS“. Mit „SIE“ ist Anette gemeint, die den ungläubigen Timur Aslan erzählt, dass ausgerechnet sie den Dosenöffner erfunden hat. So beginnt die Geschichte der beiden ungleichen Charaktere, die uns mit auf ihre Reise nehmen.

Die Geschichte von „Timur Aslan (20, geboren mit Ambitionen) – Seitdem nicht viel passiert“ und der schrulligen Anette, die angeblich den Dosenöffner erfunden hat macht nicht nur unglaublich Spaß, sondern überrascht auch mit ihrer Tiefgründigkeit und Gesellschaftskritik ohne dabei zu langweilen. Ich kann jetzt nur jedem raten, sich nicht von dem eigenwilligen Titel abschrecken zu lassen, sondern einen Blick zu riskieren.