Mir hat es von der ersten bis zur letzten Seite Spaß gemacht, diesen Roman zu lesen. "Die Erfindung des Dosenöffners" ist ein origineller Titel, das Cover an sich schon ein Hingucker, aber auch die Geschichte hat mich wirklich mitgenommen. Tarkan Bagci erzählt in klarer und witziger Sprache von Timurs Alltag in einer provinziellen Kleinstadt. Timur ist Anfang 20, arbeitet als freier Mitarbeiter für den Lokalteil einer Zeitung und hat das Gefühl, weit unter seinen Möglichkeiten zu bleiben. Während er über den örtlichen Hühnerzuchtverein oder das Jubiläum des Seniorenkegelclubs schreibt, scheinen alle anderen ungemein wichtige Dinge zu tun, spannende Leute zu treffen und überhaupt viel mehr Spaß zu haben - das sagen zumindest Facebook und Instagram. Kennen wir das Gefühl nicht alle? Gekonnt greift der Autor für wohl jeden relevante Themen auf, von der Suche nach Sinn und Anerkennung bis hin zum Älterwerden und den damit verbundenen Entbehrungen und Ängsten. Der Roman hat alles, was für mich ein gutes Buch ausmacht: neben dem sehr erlebbaren Protagonisten und der guten Geschichte hat es mich oft zum Lachen und auch an der ein oder anderen Stelle zum Nachdenken gebracht, und das ist, wie ich finde, eine sehr gute Kombination. Ich kann es nur empfehlen!