Wie das Leben spielt...

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aquamarin06 Avatar

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In "Die Erfindung des Dosenöffners" geht es um Timur, der ein großes Ziel hat. Er will endlich raus aus der Kleinstadt und ein Volontariat bei der Zeitung anfangen. Aktuell hängt er noch bei der zugehörigen Lokalzeitung fest.
Seine große Chance soll eine Story sein, die sein Können beweist und ihm Aufmerksamkeit bringt. Doch so eine Story zwischen Hühnerzüchtern und Kegelvereinen die 100-jähriges Jubiläum feiern, muss erstmal gefunden werden. Sein Glück das Anette so ein Geheimnis hat oder ist...
Bei diesem Buch brauchte ich erstmal einige Zeit, bis es mich wirklich gepackt hat. Leider erst, als Anette so richtig ins Spiel kam ab Seite 60 oder so. Bis dahin fand ich es leider nicht weltbewegend. Die Geschichte wird aus der Perspektive von Timur erzählt. Leider finde ich ihn teilweise von seiner Sichtweise zu überspitzt. Eine Frisur, die an Hitler erinnert und die Plastiktüte, in die der Döner transportiert wurde, erinnert an den nächsten toten Delfin. Nur zwei Beispiele, wo ich mir dachte: Echt jetzt? Die Vater Sohn Beziehung ist ganz typisch für Männer, passt. Timur denkt daran bald ausziehen. Sein Vater ist/wäre dann ganz alleine und hat Angst vergessen zu werden. Nur richtig ansprechen kann er das nicht. Zu mindestens anfangs nicht.
So richtig fahrt nimmt die Geschichte auf, als Anette endlich richtig mitspielt. Dann wurde es interessant. Das Buch war dann auch flott durch!
Die Aufmachung gefällt mir insgesamt sehr gut. Schönes Hardcover, dicke Seiten und eine gut zu lesende Schrift. Auch ist die Schrift eher größer gewählt als üblich, meiner Meinung nach. Das Cover-Design finde ich auch sehr clever, z.B. wie der Name des Autors auf die Dose miteingearbeitet wurde. Top!
Ich würde das Buch allen empfehlen, die keine schnellen Leser sind und Geschichten aus dem alltäglichen Leben mögen. Eine Geschichte, die auch an den Sinn des Lebens appelliert, dass große Ziele zwar gut sind, es aber doch immer anders kommt als man denkt.