Paris als Zentrum des brodelnden Lebens

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waldeule Avatar

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Die Buchbeschreibung passt hervorragend zur gesamten Leseprobe, spiegelt sie diese doch perfekt wieder. Beides würde ich als „ausschweifend“ bezeichnen, sie erzählen vom brodelnden Leben in Paris kurz nach der Jahrhundertwende und sind selbst überbordend in ihrer Erzählkunst. Viele Personen, viele Schauplätze, ganz unterschiedliche Themen, die momentan in keinem Zusammenhang stehen - das alles erschlägt mich momentan etwas. Dazu schwirren bekannte und unbekannte historische Namen durch den Text und als Leserin kann ich nur staunend versuchen, irgendwo einen roten Faden zu erhaschen.

Es ist auf alle Fälle ein Buch, das in eine andere Welt entführt, man muss sich aber auch darauf ein- und mitnehmen lassen. Doch neben dem spannenden Thema (Suche nach der gestohlenen Mona Lisa) und der interessanten Zeit der gesellschaftlichen, kulturellen und technischen Umbrüche reizt mich vor allem der Autor, mich auf dieses Buch einzulassen. Tom Hillenbrand ist für mich ein Garant für gute Bücher, mag ich doch die Krimis um den luxemburgerischen Koch Kieffer und viel mehr noch seine intelligenten und zukunftsweisenden Sience-Fictions. So bin ich sicher, dass Hillenbrand aus dem ganzen Wirrwarr von Personen und Handlungsfäden ein stimmiges Ganzes entwickelt, das uns staunend in die „Belle Epoque“ mitnimmt.