Portrait einer pulsierenden Metropole

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alicii Avatar

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"Alles in diesem Buch ist tatsächlich genau so passiert, abgesehen von den Dingen, die ich mir ausgedacht habe" - der Autor erzählt den aufsehenerregenden Diebstahl der Mona Lisa aus dem Louvre nach, der dieses Gemälde so berühmt machte. Der Zeitrahmen der Handlung erstreckt sich dabei vom Raub 1911 bis zur Rückgabe 1913. Der Autor füllt die Geschichte mit Details und schickt die Mona Lisa auf eine Reise durch verschiedene Pariser Gesellschaftskreise, die Anarchisten und Okkultisten geben der Geschichte neue, interessante Perspektiven.
Die Polizeiermittlungen laufen eher nebenbei, im Mittelpunkt steht vielmehr das pulsierende Leben im Paris der Belle Époque rund um die zwischenzeitlich des Diebstahls verdächtigten Picasso und Apollinaire, denen der Autor eine tragende Rolle zuteilt.
Die Geschichte ist sehr dicht, leider ist der Spannungsbogen nicht stark genug, um den Leser durch die detaillierten Beschreibungen und vielen Namen zu tragen. Erst zum Ende bin ich in einen richtigen Lesefluss gekommen. Ein Personenregister hätte bestimmt geholfen, vor allem bei den Mitgliedern der Polizei und der Anarchisten. Auch eine Karte von Paris hätte nicht geschadet.
Eine spannende Zeitreise, auf 500 gut recherchierten Seiten entsteht ein detailliertes, vielschichtiges Bild von Paris, voll Licht und Schatten.