Historischer Leckerbissen oder Entzauberung der Fantasie

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mowala Avatar

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"Die Erfindung von Alice im Wunderland" ist ein Sachbuch in dem vieles über die Hintergründe der Entstehung der Alice Romane dargelegt wird.
Ist die meist vertretene Absicht des Erfindens der Geschichten, Carrolls Wunsch, eine unterhaltsame Geschichte für Alice Lidell und ihre Schwestern zu ersinnen, steckt doch weit mehr dahinter.
Zum einen einer gewisse "Revolutionierung" der bis dato geschriebenen Kinderbücher, die meist eine moralische und erzieherische Absicht verfolgten und weniger die Fantasie der Kinder beflügeln sollte, sondern auch die Möglichkeit für Caroll politische Satire und Karikaturen verschiedener Persönlichkeiten der Zeit unterzubringen.
Viele dieser Hintergründe sind interessant und werfen ein völlig neues Licht auf Alice und ihre Erlebnisse.
Manchmal geht der Autor sehr ins Detail und ergeht sich etwas zu intensiv in den Schilderungen der politischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten.
Das macht es, zumindest für mich, schwierig, das Buch an einem Stück zu lesen.
Man könnte dann auch schnell dazu neigen, einige Dinge schlicht zu überlesen, weil es einfach ein Zuviel an Informationen ist.
Auf jeden Fall bereichert wird "Die Erfindung von Alice im Wunderland" durch das tolle Cover, Zeichnungen aus den Büchern und Fotos von Alice und weiteren Zeitgenossen sowie von Oxford und Umgebung.
Für Literaturhistorie Begeisterte ist das Buch sicher ein Leckerbissen für die Freunde der reinen Fantasie eine gewisse Entzauberung von Alice und ihrer Welt.