Nur ein kleiner Einblick in Alices Welt

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nicky_g Avatar

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Wer kennt sie nicht, die verrückt-absurden Geschichten von Alice im Wunderland? Diese fantasiereiche Erzählung eines Mädchens, das in ein Kaninchenloch stürzt und jede Menge sonderbare Figuren trifft und originelle Abenteuer erlebt, bezaubert Kinder und Erwachsene gleichermaßen seit über 150 Jahren. Aber wie entstanden die Bücher? Woher nahm Lewis Carroll die Ideen? Dies versucht Peter Hunt aufzuschlüsseln, auch wenn sich ein scheinbar unentwirrbarer Mythos darum rankt.

Anhand von Zitaten und Erläuterungen kommt er dem Ursprung auf die Spur. Ob er am Ende allerdings das Mystische komplett ausgeleuchtet haben wird, mag dahingestellt sein. Und vielleicht möchte man das ja auch gar nicht.

Es gibt schöne Illustrationen aus den Erstveröffentlichungen und interessante Fotos der damaligen Zeit, die das Buch komplettieren und den Leser verleiten, einfach zu blättern, sich an die Geschichten zu erinnern und zu träumen. Der Kontext der damaligen Zeit ist immens wichtig, waren die Kinderbücher doch voller Moral und Regeln, die das Kindsein und das Entdecken verleiden konnten. Die Bücher über Alice waren da ganz anders. Eigentlich müsste man parallel eine illustrierte Ausgabe lesen, damit man direkt alle Anspielungen, Anmerkungen und Beschreibungen nachlesen kann.

Gewöhnungsbedürftig ist, dass der Autor nicht mit seinem Pseudonym genannt ist, sondern mit seinem richtigen Namen. Das irritiert, kennt man ihn doch eher unter Lewis Carroll.

Der Einblick in das Alice-Universum ist klein. In nur wenigen Sätzen werden die damaligen Verhältnisse aufgezeigt, was einem bisweilen zu kurz erscheint, um es wirklich zu verstehen. Auch werden viele Namen erwähnt, die man heutzutage nicht mehr kennt und die man leicht durcheinanderbringt bzw. deren Bedeutung man nicht erfasst. Manche Satire ist dadurch schwer zu verstehen und zu deuten, geschweige denn, dass man darüber lachen könnte.

Allerdings sind die mathematischen Beispiele herrlich und zeigt auf, wie präzise und listenreich der Autor seine Werke verfasst hat.