Reich bebilderter Einblick hinter die Spiegel

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Fast schon ein Bildband, kompakte 128 Seiten und doch so viel Information. Dieses Buch ist ein spannender Fundus für große ALICE IM WUNDERLAND-Fans. Für Kinder würde ich es nicht empfehlen, da es sich eine wissenschaftliche Abhandlung handelt.

Hunt schlüsselt die Hintergründe der Entstehungsgeschichte hinter ALICE IM WUNDERLAND auf. Wir begleiten den Autor Charles Dodgson alias Lewis Caroll, sowie die „echte“ kleine Alice und ihre Familien von der ersten inspirierenden Bootsfahrt, auf der die Geschichte ihren Anfang nahm bis zum Erfolg des Buches und darüber hinaus. Wer und was könnte Hunt zu den vielen skurillen Figuren und Verläufen inspiriert haben? Wieso hat sich gerade dieses Kinderbuch bis heute in die Herzen so vieler Kinder und Erwachsener geschrieben?

Beim Lesen musste ich feststellen, dass meine Lektüre von ALICE doch schon lange her ist und empfehle definitiv, es sich vorher noch einmal zu Gemüt zu führen. Zwar hangelt sich der Text fortlaufend an Zitaten entlang, was für einen gut verständlichen Aufbau sorgt, wenn man die Geschichte aber nicht mehr klar vor Augen hat, könnte es manchmal schwierig werden, zu folgen.

Man merkt dem Autor an, dass er ein großer Fan von ALICE und vor allem Dodgson ist, was für ein Sachbuch nur natürlich ist und auch nicht störend in den Vordergrund tritt. An manchen Stellen fragte ich mich jedoch, wie realistisch seine Thesen wirklich sind. Ein wenig hat Hunt sich stellenweise doch in seinen Ausführungen verloren. Insgesamt erscheint mir die Abhandlung aber ausführlich recherchiert und vor allem sicher in seinen historischen Kontext eingeordnet. Kritische Worte findet Hunt lediglich in einem einzigen Satz.

Eine für ALICE-Liebhaber lesenswerte Sekundärliteratur. Vor allem die vielfältigen Fotos und Grafiken fand ich sehr interessant und haben die Entwicklung des Romans in seiner Zeit anschaulich dargestellt.