Ein Buch was ein Erinnerungsfoto wert ist

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tamarisk Avatar

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Das traumhafte Cover hat mich auf das Buch aufmerksam gemacht und der farbige pinkfarbene Buchschnitt macht es zu einem Schmuckstück.

Das Buch erzählt die Geschichte des Erinnerungsfotografen Hirasaka, der Menschen nach ihrem Tod in seinem Fotostudio begrüßt und ihnen den Übergang damit erleichtert ihnen Fotos von jedem Tag des Lebens vorzulegen, aus dem sie sich eines pro Lebensjahr heraussuchen können um dann anhand einer Drehlaterne das bisherige Leben Revue passieren zu lassen. Das Besondere ist, sie dürfen an einen speziellen Tag ihres Lebens zurückkehren um diesen nochmal zu erleben und ein neues Foto zu machen. Hirasaka begleitet sie dabei und erfährt so eine Menge über sie und ihr Leben. Aber er ist eigentlich auf der Suche nach seiner Geschichte.

Als Leser dürfen wir drei Lebensgeschichten begleiten und am Ende des Buches wird auf das Rätsel um Hirasakas Vergangenheit gelöst.

Der Schreibstil ist wunderschön und ich hätte noch viel viel mehr Geschichten lesen wollen. Das ist auch mein einziger Kritikpunkt, es ist zu kurz.

Jedes Leben kann seine schöne Erinnerungen haben, wenn man achtsam ist und ein Geruch, ein Geschmack oder ein Bild oder Foto können diese wieder erwecken. Mir ist die Idee des Museums des Lebens von John Strelecky in den Sinn gekommen und natürlich auch die Geschichte, dass man sein ganzes Leben als Film nochmal vor sich sieht, wenn man stirbt.

Ein wunderschönes Buch über das Leben und den Tod und was vielleicht dazwischen liegt. Ruhig und poetisch erzählt, ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen.