Eine ganz besondere, unaufgeregte Geschichte über den Übergang ins Jenseits

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Das Cover von „Die Erinnerungsfotografen“ von Sanaka Hiiragi gefällt mir sehr. Es wirkt durch den blass gelben Hintergrund mit den schwarz glänzenden Motiven und Schriftzeichen sehr edel und die rosafarbenen Elemente geben dem Ganzen etwas „Pepp“. Ein tolles Highlight ist der dazu passend rosa gefärbte Schnitt, wenn ich auch gestehen muss, dass es mir noch besser gefallen würde, wenn er schwarz wäre.

Der Text erzählt die Geschichte von Herrn Hirasaka, der an der Grenze zum Jenseits ein Fotostudio betreibt und die Menschen beim Übergang vom Leben in den Tod begleitet. Die Verstorbenen dürfen mit seiner Unterstützung aus den Fotos ihres Lebens ihren eigenen Film zusammenstellen und er ermöglicht es ihnen sogar eine wichtige Begebenheit ihres Lebens erneut zu erleben und ein Foto davon zu machen. Doch was ist mit seinen eigenen verschwundenen Erinnerungen?

Zu Beginn des Buches habe ich mich, abgesehen von einer netten Geschichte, etwas schwer damit getan das Buch wirklich zu mögen. Doch mit der Zeit hat die Geschichte für mein Empfinden viel mehr an Tiefe, Sinn, Emotionen und guten Zusammenhängen erhalten, so dass ich immer lieber weiter gelesen habe und am Ende ganz begeistert war! Ohne zu viel verraten zu wollen, kann ich wohl erzählen, dass ich verschiedene Verstorbene auf ihrer Durchreise bei Herrn Hirasaka begleiten und sehr interessanten Verknüpfungen auf die Spur kommen durfte.

Die Idee von einem Fotoatelier auf dem Weg ins Jenseits gefällt mir sehr und meiner Meinung nach ist es der Autorin gelungen ihr Szenario stimmig zu präsentieren. Die Charaktere, allen voran Herrn Hirasaka, mochte ich sehr und ich fand es toll, dass die Gäste im Atelier sehr unterschiedlich sind.

Die sprachliche Darstellung ist ebenfalls gut gelungen und es war angenehm für mich, wie ruhig die Geschichte erzählt und wie langsam das Tempo gehalten wird. Allein bei spezifisch asiatischen Inhalten hätte ich mir gewünscht, dass die Übersetzerinnen diese zum Verständnis im Anhang erläutert hätten.

Für LeserInnen, die Lust auf Spannung und Action haben, ist dieses Buch nicht geeignet, Menschen, die aber auch die leisen Töne mögen und sich auf eine ungewöhnliche Geschichte einlassen können, möchte ich „Die Erinnerungsfotografen“ jedoch wärmstens ans Herz legen!