Erinnerungspoesie

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eckenmann Avatar

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Das nur 174 Seiten starke Buch der japanischen Autorin Sanaka Hiiragi war mir ein wunderschönes und willkommenes Leseabenteuer inmitten der diesjährigen deutschen Regenzeit. Cover und innere Gestaltung gefallen mir sehr, die Zeichnungen und Zeichen zwischen den Kapiteln runden die ruhige Lesezeit ab.
Die Themen Tod, Sterben und Trauern sind an sich Schwergewichte und für uns sicher oft ein Tabu, ich sehe sie aber behutsam in den drei Kapitelgeschichten über ganz unterschiedliche Begegnungen des Fotografen Herrn Hirasaka verwoben.
Sehr poetisch und bildhaft wird dabei der Leben einer Greisin, eines Mannes in mittleren Jahren und eines Mädchens erinnert.
Behutsam und einfühlend nähert sich die Autorin jeweils einem wichtigen und bedeutsamen Jahr dieser drei Personen.
Dabei rücken Lebensabschnitte in den Blickpunkt - und ich lese einen Respekt und eine Hochachtung vor jedwedem gelebten Leben heraus.
Ich spüre eine liebevolle, leise und ruhige fast fließende Art und Weise, in welchem sich dem Thema angenähert wird - da bleibt mir zwischendurch sicher Einiges auch in der Schwebe und Manches am Ende hin offen, zugleich verzaubert es mich und ich kann innehalten und mich zugleich unterhalten lassen.
Dieses Bändchen von Hoffmann und Campe bleibt mir für meinen Lesesommer 2023 in sehr angenehmer Erinnerung.