Magischer Blick auf Leben und Tod

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le_petit_renard Avatar

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Inhalt:
Im Fotostudio von Herrn Hirasaka geschieht Magisches: Hier können die Besucher aus Fotografien ihren persönlichen Lebensfilm zusammenstellen und zu einem bestimmten Moment ihrer Vergangenheit reisen. Ob es eine Erzieherin mit verschwommenen Erinnerungen an das Nachkriegs-Tokio, ein ermordetes Yakuza-Mitglied oder ein Mädchen aus schwierigen Verhältnissen ist - alle erhalten von Hirasaka die Erkenntnis, dass das Leben wunderschön ist, wenn man im richtigen Moment hinsieht.

Meinung:
"Die Erinnerungsfotografen" ist mein erster Ausflug in die Welt der japanischen Literatur, und ich bin begeistert. Das Buch strahlt eine unglaubliche Ruhe und Gelassenheit aus, obwohl es auch traurige, erschreckende, humorvolle und nachdenkliche Momente beherbergt. Es ist tiefgründig und beschäftigt sich mit dem Leben, dessen Sinn und dessen Ende. Die Idee, dass das Leben in einem Fotoladen nach dem Tod Revue passiert und man sich auf die nächste Reise vorbereitet, ist faszinierend und berührend zugleich.

Der Schreibstil ist unaufgeregt und respektvoll im Umgang mit dem Thema Tod. Die richtige Portion Humor ist ebenfalls vorhanden. Die Autorin schafft es, eine neue und interessante Perspektive auf das Leben nach dem Tod zu präsentieren und regt zum Nachdenken an.

Fazit:
"Die Erinnerungsfotografen" ist ein Buchschatz mit einer einzigartigen inhaltlichen Idee und einer leisen, fesselnden Erzählweise. Es lädt den Leser ein, über das Leben und den Tod nachzudenken und hinterlässt einen nachhaltigen Eindruck. Trotz eines etwas dramatischeren Endes, das nicht ganz zum ruhigen Erzählstil passt, kann ich das Buch allen empfehlen, die ein berührendes und nachdenkliches Werk suchen, das nicht zu lang ist. 5 von 5 Sternen.