Zauberhaft erzählt und sehr berührend

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christina19 Avatar

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"Die Erinnerungsfotografen" erzählt von Hirasaka, der ein besonderes Fotostudio betreibt: Seine Kunden sind Menschen, die gerade verstorben sind und sich auf dem Weg vom Diesseits ins Jenseits befinden. Bei Hirasaka dürfen sie sich Fotografien aus ihrem Leben ansehen, die schönsten für ihre Drehlaterne auswählen und eine verblasste Erinnerung durch eine Zeitreise auffrischen.

Ich mochte die Geschichte um Hirasaka und seine insgesamt drei Besucher wahnsinnig gerne! Die Autorin erzählt den Inhalt auf eine so ruhige Art und Weise, dass sie eine friedvolle Stimmung erschafft - passend zur Zwischenwelt, in der das Fotostudio liegt. Die Besucher Hirasakas sind wohlbedacht gewählt: eine alte Dame, ein Mitglied der Yakuza und ein junges Mädchen. So unterschiedlich ihre Lebenswege sind, so gekonnt werden diese von der Autorin sowohl inhaltlich als auch sprachlich dargestellt. Das Ende war so nicht zu erwarten und hat mich entsprechend überrascht. Gleichzeitig war es sehr berührend!
Die Gestaltung des Buches passt richtig gut zum Inhalt. Das Cover ist schlicht gehalten und wirkt dadurch ebenso friedlich wie die Geschichte. Kleine Details wie die Laterne und die Vögel finden sich auch zu Beginn neuer Kapitel wieder und machen das Buch besonders. Die Farbe der Sonne wiederholt sich außerdem im Inneren sowie durch den Farbschnitt. Eine wirklich tolle Gestaltung!
"Die Erinnerungsfotografen" ist für mich ein ganz besonderes Buch, dessen Wert weit über die Unterhaltung hinausgeht und das den Blick auf die schönen Dinge des Alltags zu lenken vermag. Es erinnert daran, wie kostbar das Leben ist und dass man jeden einzelnen Tag schätzen sollte!