Dem Thema nicht ganz gewachsen

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merkurina Avatar

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Ich war bei der Leseprobe und auch im Anfangsteil der Romanlektüre sehr fasziniert. Die “Gottesdemenz” einer jungen Theologin hat etwas Aufmüpfiges, Unerhörtes, Interessantes. Das ungewöhnliche Thema und die sehr erfrischende Sprache: Das kann was werden, dachte ich mir. Leider bin ich etwas enttäuscht worden.
Das Thema hätte womöglich mit weniger Plot und mehr Reflexionen, in dieser frischen, ironischen, unerschrockenen Sprache besser zum Zuge kommen können. Stattdessen wird es irgendwie kaputt erzählt, mit jeder Menge plötzlich auftauchendem Personal, wilden Abenteuern, alter Tante, Liebes-Irrungen usw. Durch die Fülle des Stoffes wird viel Ablenkung und weniger Sinn produziert. Natürlich ist es nicht gerade einfach, der sehr spannenden Ausgangsidee gerecht zu werden, das sehe ich schon ein, aber ein solch kunterbuntes Kuddelmuddel hätte es wirklich nicht gebraucht!