Als Norddeutsche kann die junge Pastorin Elke mit der fünften Jahreszeit nichts anfangen. Sie übernimmt daher freiwillig für den Seelsorge-Dienst im Pflegeheim. Doch als sie von einer Dame gebeten wird, mit ihr das Vaterunser zu beten, hat sie die Worte dieses wunderbaren Gebetes vergessen. Auch andere Gebete, die Texte der Kirchenlieder fallen ihr nicht mehr ein, wohingegen sie weltliche Texte nach wie vor rezitieren kann. Sie verliert völlig den Boden unter den Füßen und macht sie auf die Suche. Wonach sie sucht, kann sie nicht in Worte fassen. Erst als sie ihren Vater in ihrem Heimatort vertritt, versteht sie die Ursache ihrer Probleme.
Tamar Noort hat mit ihrer Protagonistin Elke eine Figur geschaffen, die nicht unbedingt sympathisch ist. Ihr Verhalten ist für mich nicht immer nachvollziehbar. Elke sucht nach ihrem Weg, vergisst dabei aber vollständig ihren Freund Jan, der viel Verständnis für sie aufbringt. Eine wirkliche Kommunikation, ein echter Austausch findet zwischen den beiden nicht statt, denn Elke spricht über ein einschneidendes Erlebnis ihres Lebens nicht.
Der Roman ist wunderbar geschrieben. Es gibt viele Metaphern, am gelungensten und schönsten finde ich den durch einen Wasserschaden verursachten Riss in der Kirche. Nicht nur diese Stelle gibt Stoff zum Nachdenken. Was macht einen guten Seelsorger aus? Ist es der Glaube oder ist es wichtiger, den Menschen zugewandt zu sein, sie zu sehen und ihnen zuzuhören? Wie geht man mit dem Tod eines geliebten Menschen um? Was ist in einer Beziehung wirklich wichtig?
Das eher schlicht gehaltene Cover mit der Seiltänzerin unter freiem Himmel gibt den Inhalt ausgezeichnet wieder.
„Die Ewigkeit ist ein guter Ort“ ist das Debüt der 1976 geborenen Tamar Noort. Sie hat Kunst- und Medienwissenschaften und Anglistik studiert und die Masterclass Non-Fiction an der Internationalen Filmschule Köln absolviert. Für einen Auszug aus diesem Roman gewann sie 2019 den Hamburger Literaturpreis.
Fazit: ein wunderbarer, nachdenklich stimmender Roman mit Tiefgang, den ich sehr gern empfehle
Tamar Noort hat mit ihrer Protagonistin Elke eine Figur geschaffen, die nicht unbedingt sympathisch ist. Ihr Verhalten ist für mich nicht immer nachvollziehbar. Elke sucht nach ihrem Weg, vergisst dabei aber vollständig ihren Freund Jan, der viel Verständnis für sie aufbringt. Eine wirkliche Kommunikation, ein echter Austausch findet zwischen den beiden nicht statt, denn Elke spricht über ein einschneidendes Erlebnis ihres Lebens nicht.
Der Roman ist wunderbar geschrieben. Es gibt viele Metaphern, am gelungensten und schönsten finde ich den durch einen Wasserschaden verursachten Riss in der Kirche. Nicht nur diese Stelle gibt Stoff zum Nachdenken. Was macht einen guten Seelsorger aus? Ist es der Glaube oder ist es wichtiger, den Menschen zugewandt zu sein, sie zu sehen und ihnen zuzuhören? Wie geht man mit dem Tod eines geliebten Menschen um? Was ist in einer Beziehung wirklich wichtig?
Das eher schlicht gehaltene Cover mit der Seiltänzerin unter freiem Himmel gibt den Inhalt ausgezeichnet wieder.
„Die Ewigkeit ist ein guter Ort“ ist das Debüt der 1976 geborenen Tamar Noort. Sie hat Kunst- und Medienwissenschaften und Anglistik studiert und die Masterclass Non-Fiction an der Internationalen Filmschule Köln absolviert. Für einen Auszug aus diesem Roman gewann sie 2019 den Hamburger Literaturpreis.
Fazit: ein wunderbarer, nachdenklich stimmender Roman mit Tiefgang, den ich sehr gern empfehle