Göttliche ? Lebenskrise

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komma-lerche Avatar

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Wer sich immer schon mal fragte, was eine Papageiendame, Risse in Kirchenmauern und verlorengegangenes Wasser mit Steilwandkünstlern gemeinsam haben, der sollte den Roman von Tamar Noort „ Die Ewigkeit ist ein guter Ort“ lesen.
T. Noort beschäftigt sich mit der Sinnsuche der jungen Pastorin Elke, die sich scheinbar sowohl menschlich wie auch geistlich in einer Lebenskrise befindet. Zwar musste ich mich durch das erste Drittel des Buches etwas zäh durchlesen, denn die Ängste und Gedanken von Elke sind konfus und die Begegnungen mit den Artisten etwas weltfremd, aber danach entwickelt sich der Roman flüssiger. Als Vertreterin des Pastorenvaters in der alten Heimat muss Elke auf verdrängte Geschehnisse rund um den Tod ihres Bruders sowie ihre eigene theologische Krise schauen. Die Glaubenskrise ins Zentrum zu stellen, erscheint ehrlich und authentisch, gerade in einer kirchenfernen Gegenwart. Die Charaktere Jan, Eva, Lukas oder die Gemeindesekretärin sind intensiv und eindrücklich beschrieben und sie wachsen einem ans Herz. Schmunzeln muss man im Nachhinein über die Theorien zum verlorenen Wasser und den Rissen, denn es zeigt sich wieder einmal , man bleibt oft in seinen Gedankenkonstrukten hängen…