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vo.nicole Avatar

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Tamar Noort beschreibt in ihrem Roman „Die Ewigkeit ist ein guter Ort“ über eine junge Pastorin in einer Sinnkrise ihren Glauben betreffend. Kann man Gott vergessen?

Der Roman spielt in Köln und in einer norddeutschen Provinz. Protagonistin ist Elke, eine junge Pastorin mit großen Ambitionen, die urplötzlich die Worte des Vaterunsers vergisst. Erschrocken darüber fährt sie an den Ort ihrer Kindheit wieder und konfrontiert sich mit ihrer Vergangenheit. Liegt hier die Lösung zur Heilung ihrer „Gottdemenz“?

Der Schreibstil der Autorin ist grundsätzlich angenehmen und man findet – vor allem durch den seichten Anfang zur Karnevalszeit – gut in die Geschichte hinein. Tamar Noort spricht oft in Metaphern, bringt Aussagen prägnant auf den Punkt und stellt so die Glaubenskrise von Elke in den Mittelpunkt. Durch die Erzählung und Rückblick der Vergangenheit erscheint das Buch kurzweilig und auf mehreren Ebenen spannend. Mit Elke selber konnte ich mich als Leserin nicht wirklich identifizieren. Ihr Verhalten erschien mir teilweise etwas sonderbar. Vor allem ihre Beziehung zu Jan war nur schwierig zu greifen; hier konnte ich mehr mit Jan und seinen Ansichten mitfühlen.

Alles in allem ein Roman, der mich persönlich als Leserin nicht komplett abgeholt hat. Aber sicher für Menschen, die sich aktuell mit ähnlichen Fragestellungen wie Elke quälen, eine Bereicherung darstellen kann.