Merkwürdig und denkwürdig!

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lesedelfin Avatar

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»Die Ewigkeit ist ein guter Ort« ist einer dieser Romane, die mich sofort gefesselt haben. Die Autorin schreibt zwischen poetisch und nüchtern-direkt, changiert zwischen den Stilen und schafft so eine Unmittelbarkeit, dass man sofort ins Geschehen rutscht. Die Heldin Elke ist Seelsorgerin, angehende Pastorin, und erleidet etwas, das sie "Gottdemenz" nennt. Ihr entfallen sämtliche Gebete und Bibelstellen, sie kann noch nicht einmal etwas religiöses vorlesen.

Als wäre das nicht schräg genug als Aufhänger für einen Roman, benimmt sie sich reichlich merkwürdig und stürzt in eine tiefe Sinnkrise. Ich habe nicht ganz verstanden, was ihr fehlt, in ihrem Leben schienen derart viele Dinge etwas aus dem Ruder gelaufen zu sein...

Das störte mich aber überhaupt nicht, im Gegenteil. Dieser Schwebezustand, in dem sich Elke befand, hat sich gänzlich auf mich übertragen, sodass ich den Roman nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Während die Handlung eigentlich nur vor sich hin plätschert -wer große Plots erwartet, ist hier wohl fehl am Platz-, fühlt und leidet man mit den Figuren und wird mit einem wahnsinnig schönen, heilsamen Ausgang belohnt. 5/5!