Stimmiger Roman mit unsympathischer Protagonistin

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carowbr Avatar

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Die junge Pastorin Elke vergisst am Sterbebett einer älteren Dame alle Gebete, eigentlich alles, was mit Gott zu tun hat, sie nennt es Gottdemenz. Dies ist jedoch eher Symptom als Ursache, denn Elke weiß nicht, was sie mit sich und ihrem Leben anfangen soll und muss sich nun auf die Suche nach einem Sinn und der Ursache ihrer ‚Erkrankung’ machen.

Auf unterhaltsame Art erzählt die Autorin diese Geschichte, die mich vom Klappentext her zunächst angesprochen hat. Das Buchcover ist passend minimalistisch und farblich gedämmt gestaltet, denn es geht für die Protagonistin Elke eigentlich um das Bewusstwerden ihrer Trauer aufgrund des Verlustes ihres Bruders. Leider ist Elke mir durch das gesamte Buch hinweg unsympathisch geblieben, ich empfand sie als egoistisch und unselbstständig und ihre Handlungen teilweise als zu skurril, um vielleicht doch noch auf liebenswerte Art anders zu sein. Auch wenn mir der Stil des Buches gefallen hat, der Aufbau gelungen und das Ende stimmig ist, ich wurde nicht warm mit der Protagonistin, was am Ende dazu geführt hat, dass ich froh war, als ich das Buch fertig gelesen hatte. Wenn man darüber hinweg sehen kann, ist das Buch vielleicht empfehlenswert für jene, die sich mit der Frage nach Gott (gibt es einen, wenn ja, wie finde ich ihn?) auseinandersetzen möchten.